Viele Elektronik-Freunde kennen Peter Heppner auch heute noch vor allem als Sänger der Dark-Wave-Band Wolfsheim. Außer mit Wolfsheim hat sich Heppner auch in Zusammenarbeit mit anderen Musikern einen Namen gemacht. Unvergesslich sind besonders „Die Flut“ mit Joachim Witt und „Wir sind wir“ mit Paul Van Dyk.
Neben alledem tritt Peter Heppner aber auch als Solokünstler in Erscheinung. Vor wenigen Tagen ist sein zweites Solo-Album „My Heart Of Stone“ erschienen. Hier gibt es die Details dazu.
„My Heart Of Stone“ hat regulär 15 Tracks. Die Sonderauflage des Albums umfasst noch zwei Lieder mehr und kommt auf eine Gesamtspielzeit von 51 Minuten. Gesungen wird sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch.
Stilistisch kann man das Album wohl am besten als Electro Pop bezeichnen. Die Umsetzung ist immer sehr weich gehalten, oft auch etwas minimalistisch. Der Fokus liegt damit nicht auf irgendwelchen klanglichen Spielereien, sondern immer auf der Stimme von Peter Heppner. Das ist auch relativ naheliegend, denn Heppners Stimme ist nahezu unverwechselbar.
Dadurch wird das ganze Album sehr markant. Man muss aber dazusagen, dass Peter Heppner nicht nur einmalig, sondern auch fast immer gleich klingt. Seine Stimme mag zwar unverwechselbar sein, facettenreich ist sie aber sicher nicht. Das muss nicht unbedingt negativ sein, denn Fans von Heppner schätzen den wenig überraschenden Gesang vielleicht auch als roten Faden in seiner Musik.
Wer Peter Heppner bisher nicht kennt, könnte von dem kaum variierenden Gesang mitunter aber irritiert werden. Das wird noch dadurch verstärkt, dass auch die instrumentale Seite des Albums wenig Innovationen birgt. Zwar wird die Grundstimmung auf „My Heart Of Stone“ durchaus variiert, so gibt es melancholische Songs („A Love Divine“) genauso wie locker-flockige („Give Us What We Need“, „Meine Welt“). All diese Stücke sind aber nach dem gleichen Schema inszeniert. Selbst in den heiteren Liedern gilt also: Weich, zurückhaltend, bloß nicht zu schnell.
Auf viel Abwechslung oder Innovationen sollte man beim Kauf von „My Heart Of Stone“ also nicht aus sein. „Deserve To Be Alone“ birgt als Duett mit Kim Sanders noch die größte Überraschung auf dem Album, darüber hinaus läuft aber alles in einer sehr geordneten, gleichmäßigen Bahn ab.
Das an sich macht das Album natürlich nicht schlecht. Man sollte sich jedoch sehr bewusst sein, auf was man sich hier einlässt. Wer das weiß, den erwartet ein hochwertiges, tiefgründiges Elektronik-Album, das mit seiner sehr ruhigen Inszenierung fast schon Lounge-Atmosphäre entfaltet. Wenn man sich davon angesprochen fühlt, kann man bedenkenlos zugreifen. Wer eher tanzbare Club-Sounds sucht, sieht sich besser nach Alternativen um.
Fazit
Mit der doch recht speziellen Handschrift von Peter Heppner ist „My Heart Of Stone“ sicher kein Album für jedermann. Für Fans des Musikers ist das Werk aber eine lohnende Investition.
(ohne Punktewertung)
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de