Das Kataklysm-Nebenprojekt Ex Deo macht Epic Death Metal mit Römer-Thematik. 2008 wurde die Band ins Leben gerufen, 2009 erschien ihr Debütalbum “Romulus”.
Am 31. August folgt mit “Caligvla” (von der Band mit v und nicht mit u geschrieben) nun das zweite Album von Ex Deo.
Nachdem Maurizio Iacono und seine Mitstreiter in letzter Zeit eher als Kataklysm etwas von sich hören ließen, ist nun also wieder Ex Deo an der Reihe. Inhaltlich wie auch klanglich orientieren sich die Franko-Kanadier wieder am alten Rom – dafür wurde Ex Deo schließlich gegründet. Ihr neues Album “Caligvla”, benannt nach dem römischen Kaiser, zitiert also in 50 Minuten Spielzeit die Geschichte, aber auch die Mythologie des Imperium Romanum.
Inhaltlich geben sich Ex Deo voll und ganz ihrem Konzept hin. Jedes einzelne Stück greift Themen der Römischen Epoche auf, von Kaiser Tiberius Exil auf Capri (“The Tiberius Cliff”) bis hin zur Varusschlacht (“Teutoburg”).
Klanglich arbeiten Ex Deo die römischen Einflüsse hingegen nur sachte ein. Dass Ex Deo in erster Linie eine Melodic-Death-Metal-Band bleiben war ja klar, aber trotzdem hätte man sich nicht nur in den Texten, sondern auch im Sound der Band einen stärkeren Bezug zu Rom gewünscht.
An sich haben Ex Deo ja durchaus die Klangelemente ihrer Epoche mit an Bord. So hört man im Hintergrund der Stücke zum Beispiel Fanfaren, Streichinstrumente oder leise Chöre. Dafür, dass die Band das Prädikat “Epic” vor sich herträgt, wird all das aber nur sehr defensiv eingesetzt – mal abgesehen von Intro und Outro.
Das was Ex Deo an Streichern, Fanfaren und dergleichen bieten ist qualitativ gut, quantitativ aber nicht mehr als das, was viele andere Death-Metal-Bands mit dem Keyboard machen. Wer große Klangwände erwartet hat, orchestrale Klänge und einen breiten Bombast, der wird also enttäuscht. Gerade europäische Ohren hätten in diese Richtung vielleicht mehr erwartet – man denke nur mal daran, was Ensiferum und Turisas unter “Epic” verstehen.
Bei “Caligvla” sollte man sich also sehr bewusst darüber sein, dass klanglich nicht der “Epic”-Teil im Vordergrund steht, sondern Melodic Death Metal. Insofern sind Ex Deo allein von Sound her gar nicht so weit entfernt von Kataklysm. Wenn man also keinen gesteigerten Wert auf ein episches Ambiente legt, dann bringt einem “Caligvla” richtig ordentlichen Death-Metal-Sound.
Zwar haben Ex Deo nicht gerade die packenden Refrains im Gepäck, aber eine auf Stimmung getrimmte Death-Metal-Band a la Amon Amarth ist ja auch Kataklysm nicht. Dafür bieten die Kanadier auf ihrem Album präzise und gut gespielten, melodischen und insgesamt runden Death Metal – kein Musthave, aber absolut zufriedenstellend.
Fazit
Ex Deo spielen den Trumpf ihres Römer-Konzepts klanglich zu wenig aus.
Darüber hinaus ist “Caligvla” jedoch ein hörenswertes Album.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de