Boon – The Essence Of Everything

Gut zweieinhalb Jahre nach ihrem letzten Output „The Almighty Love“ melden sich Boon mit einem neuen Album zurück.

Das kommende Werk der österreichischen Metal-Rocker trägt den Titel „The Essence Of Everything“ und erscheint am 19. Oktober.

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„Boon gehören zu den sehr geradlinigen Vertretern des Metal-Genres. Die Band setzt auf einen klassischen, direkten Midtempo-Sound mit einem hörbaren Rock-Anstrich.“ Genau das waren meine Worte als ich 2010 „The Almighty Love“ rezensierte. Heute, zweieinhalb Jahre später, hat diese Feststellung nichts an ihrer Gültigkeit verloren.

Änderungen muss man bei Boon nämlich schon fast mit der Lupe suchen. Auf „The Essence Of Everything“ ist also im Prinzip alles gleich geblieben. Die einzige Anpassung – wenn man das so nennen mag – ist, dass Boon mittlerweile noch deutlicher in Richtung Rock und weniger in Richtung Metal gehen.

Ihr Album ist insgesamt nicht sehr heavy und lässt auch genug Raum für manche Rock-Ballade. In solchen ruhigeren Momenten, dazu gehört zum Beispiel „Wash It Clean“, hören sich Boon stark nach Nickelback an. Mit „Don’t Go Away“ ist auch eine „komplette“ Ballade, also ohne Rock-Anteile, mit dabei. Da kramen Boon dann auch mal die akustische Klampfe und ein Glockenspiel aus.

Für echte Heavy-Metal-Fans ist „The Essence Of Everything“ also nicht gedacht, zumal Boon auch in ihren schnelleren und stimmungsvolleren Momenten nie zu wild werden. Wer aber ruhigen, etwas seichteren Sound direkt auf der Kante zwischen Metal und Rock mag, der kann an Boon durchaus gefallen finden.

So vermeiden Boon Fehler in Technik und Umsetzung und machen ihr Album insgesamt zu einer runden Sache. Eine Schippe drauflegen könnte die Band noch beim Songwriting, damit ihre Stücke länger im Ohr bleiben. Was „The Essence Of Everything“ außerdem noch fehlt sind einige Eigenheiten, die Boon als Ganzes von vergleichbaren Bands abheben. Bisher ist zwar alles soweit gut gemacht, klingt aber einfach etwas herkömmlich.

Fazit

Ein ordentliches Album ohne größere Besonderheiten.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de