This Drowning Man ist der Name einer bisher noch recht unbekannten Dark-Wave-Band aus Hamburg. Die Gruppe spielt einen sehr klassischen Sound, der an große Genre-Vertreter der 80er-Jahre angelehnt ist.
Am 18. Januar veröffentlichen die Nordlichter ihr zweites Album “Melancholia My Love”.
“Melancholia My Love” ist eigentlich der perfekte Name für dieses Album. Oder anders gesagt: Der Name ist Programm. Den Schwermut und die Traurigkeit in ihrem Sound haben This Drowning Man nämlich zur Grundfeste ihres Konzepts erhoben.
Eine knappe dreiviertel Stunde lang bieten die Hamburger einen reduzierten, zurückgenommenen, zeitweise fast schon minimalistischen Sound, der ununterbrochen eine betrübte Stimmung versprüht. Von der Umsetzung her erinnert die Gruppe dabei an die Frühphase des Dark Wave beziehungsweise Wave-Rock. Gerade der Vergleich zu den britischen Bands dieser Ära liegt nahe, zumal bei This Drowning Man auch durchgehend auf Englisch gesungen wird.
Dieser Rückbesinnung auf die Wurzeln des Genres bleiben die Hamburger über das ganze Album treu. Modernistische Elemente hat die Band genauso ausgelassen wie ausgefallene Instrumente. Schlagzeug, Gitarre, Bass, dazu dann sachte Elektronik und ab und an etwas Klavier – mehr braucht es für This Drowning Man gar nicht.
Überraschungen oder irgendwelche Innovationen sollte man auf “Melancholia My Love” also nicht erwarten – das tut die Zielgruppe von klassisch-zeitlosem Dark Wave aber sowieso nicht.
Gemessen an dem engen Rahmen ihres Konzepts und ihrer Instrumente hat die Band ihren Sound durchaus ordentlich variiert. So fallen die Stücke mal mehr und mal weniger rockig aus und neben den üblichen, kalt-melancholischen Klängen werden auch mal wärmere Klangfarben eingestreut (“Just Buried”). Die Spielfertigkeiten der Band sind dabei zufriedenstellend und fallen weder nach unten noch nach oben großartig auf.
Etwas mehr Abwechslung hätte hingegen der Gesang vertragen, der über das ganze Album hinweg doch recht gleich klingt. Wünschen könnte man sich auch ein, zwei echte Ohrwürmer, die sich vom Rest des Albums abgeben. Das Songwriting ist zwar voll in Ordnung, wirkliche Höhepunkte lassen sich aber nicht ausmachen.
Fazit
Ein ordentliches Album für Freunde des klassischen Dark Wave.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de