Die polnische Death/Black-Metal-Band Hate macht schon seit über 20 Jahren die Bühnen dieser Welt unsicher. Auch wenn Hate nie so bekannt wurden wie ihre Landsmänner von Behemoth, ist die Band dennoch ein fester Bestandteil der europäischen Extreme-Metal-Szene.
Am 1. Februar veröffentlichen Hate ihr neues Album “Solarflesh”. Hier lest ihr wie es geworden ist.
Hate bewegen sich musikalisch genau auf der Kante zwischen Black Metal und Death Metal. Instrumental steht die Band für kalte Riffs und heftigstes Blastbeat-Stakkato, also für Black Metal. Anders als bei typischen Black-Metal-Bands kommt der gutturale Gesang bei Hate jedoch nicht als hoher Scream, sondern als sehr tiefer Growl daher – eben wie im Death Metal.
Dieses Konzept fahren Hate sehr geradlinig und entsprechend hart aus. Zwar bleiben die Lieder vordergründig meistens im Midtempo, das hindert jedoch das Schlagzeug nicht an seinen zahlreichen Blastbeat-Offensiven. Ungeachtet des jeweiligen Rhythmus oder Spieltempo feuern die Drums nämlich alle Nase lang um sich.
Zwar gibt es auch Lieder, die sich etwas zurücknehmen (“Endless Purity”), meistens muss man aber nicht lange auf die nächste Blast-Attacke warten. Mit dieser Auslegung, die voll auf Härte zielt, dürfte “Solarflesh” vor allem die Oldschool-Vertreter im Black/Death-Metal-Bereich ansprechen. Die dürfen sich auch über eine saubere und klare Produktion freuen, die die Wucht des Albums voll mitträgt.
Feingeister werden mit “Solarflesh” hingegen weniger glücklich, denn allzu viel Abwechslung bietet das Album nicht. Dass im letzten Lied “Mesmerized” ein Chor mit einsetzt, ist da schon das höchste der Gefühle. Ansonsten ist “Solarflesh” doch ziemlich gleichmäßig geraten. Das Songwriting sorgt hier nicht für Abhilfe. Zwar ist es durchgehend in Ordnung, für echte Höhepunkte oder greifbare Refrains sorgt es aber nicht.
Besser stehen da schon die spielerischen Fertigkeiten von Hate dar. Die Band bringt zwar nicht am laufenden Band Solo-Einlagen, wenn dann aber mal ein Solo kommt, sitzt es auch. Auch sonst geben sich Hate mit ihren instrumentalen Fertigkeiten keine Blöße, auch wenn sie das Rad nicht unbedingt neu erfinden.
Gut kommt auch der Gesang herüber, der sich sauber mit den Instrumenten arrangiert. Insgesamt gilt für den Gesang das gleiche wie für das ganze Album: Nicht sonderlich facettenreich, aber immer mit ordentlich Wumms.
Fazit
Ein technisch gutes, konsequent hartes Album, das allerdings mehr Abwechslung vertragen könnte.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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