Nasty – Love

Nasty ist der Name einer Hardcore-Band, die sich allem Anschein nach aus deutschen und belgischen Musikern zusammensetzt. Genau kann ich das nicht sagen, denn die Truppe hat keine Homepage und auch sonst ist nicht viel über sie herauszufinden.

Am 28. Februar erscheint jedenfalls ihre neue CD “Love”. Die wie vielte es ist weiß ich aus genannten Gründen beim besten Willen nicht, wie sie geworden ist sage ich euch im Folgenden trotzdem.

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“Love” wird nicht als EP oder Mini-CD, sondern als Album angekündigt. Im Angesicht von nur knapp 21 Minuten Gesamtspielzeit wirkt das wie der reinste Beschiss. Ich nehme “Love” jetzt einfach mal als EP und nicht als Album und gebe deshalb keine Punktewertung. Wenn ich die Scheibe wirklich bepunkten sollte würde sie allein wegen ihrem Umfang sehr deutlich in der unteren Hälfte der Punkteskala landen.

Beim wohl bekanntesten Internet-Versandhaus wird die CD übrigens für 13 € angeboten, also praktisch zum Vollpreis. Wer den für rund 20 Minuten Musik bezahlen soll weiß ich wirklich nicht.

Aber zum Inhalt der CD: Nasty bieten sehr kurze und ebenso kraftvolle Hardcore-Stücke ohne viel Drumherum. Die Band fährt einen sehr geradlinigen, brechend harten Stil mit nur wenig Melodieanteil. Die Liedsprache ist Englisch, in einem Stück auch Deutsch.

So ein gerade durchgezogenes Oldschool-Konzept wie das von Nasty ist ja aller Ehre Wert, im Fall von “Love” bleibt die Abwechslung aber fast völlig auf der Strecke. Dass im Titelstück “Love” auch mal Klargesang vorkommt ist da schon alles an Überraschungen. Darüber hinaus lassen Nasty kaum markante Elemente mit ins Klangbild einfließen und liefern stattdessen einen fast immer gleichen Sound.

Das wäre halb so schlimm wenn das Songwriting für einige hervorstechende Passagen sorgen würde. Auf “Love” ist das aber nicht der Fall. Im Kopf bleibende Refrains oder Riffs kommen nicht vor und der Melodieanteil ist ja ohnehin gering. Im Stück “Zero Tolerance” packen Nasty immerhin mal mehrstimmigen Hintergrundgesang aus, der sich mit Zwischenrufen hervortut und live zum Mitmachen einlädt. Solche Momente sind auf der CD aber einfach zu selten, um das kaum variierende Konzept auszugleichen.

Fazit

Eine mäßige Hardcore-EP, die kackdreist als Album bezeichnet und dementsprechend teuer verkauft wird.

(ohne Punktewertung)

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de