Gloryhammer ist das neue Musikprojekt von Alestorm-Kopf Christopher Bowes. Auf dem Programm steht symphonischer Power Metal. Das Debütalbum der Band trägt den Titel “Tales from the Kingdom of Fife” und erscheint am 29. März.
Da Christopher von Alestorm Gloryhammer ins Leben gerufen hat, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass er bei seiner neuen Band auch wieder am Mikrofon steht. Dem ist aber nicht so. Sänger von Gloryhammer ist nämlich der Schweizer Thomas Winkler. Den kennt man – wenn überhaupt – als Sänger der Schweizer Heavy-Metal-Band Emerald.
Im Gegensatz zum recht röhrigen Christopher Bowes hat Thomas Winkler jedenfalls eine lupenreine, hohe Singstimme, mit der er Gloryhammer gesanglich in die Nähe von klassischen Power-Metal-Bands wie Blind Guardian rückt. Verglichen mit den schunkelnden Party-Piraten von Alestorm machen Gloryhammer dadurch – wenn ich es denn mal so ausdrücken darf – einen etwas “seriöseren” Eindruck.
Trotzdem geht es auf “Tales from the Kingdom of Fife” sicher nicht zu ernst zu. Das Album erzählt von einem Herren namens Angus McFife, der in einem alternativen Fantasy-Schottland allerhand Geschichten von Drachen, Helden und Magie erlebt. Mit einer solchen Fantasy-Geschichte haben sich Gloryhammer inhaltlich auf eine ganz klassische Power-Metal-Thematik besonnen.
Recht klassisch ist auch der Sound des 48 Minuten langen Albums. Die CD lebt von wuchtigen Melodie-Passagen, hohen Gitarrenriffs und ebenso hohem Gesang. Das Keyboard nimmt einen hohen Stellenwert ein und verleiht dem Klangbild eine starke symphonische Note, was auch stimmungsvoll herüberkommt. Hierbei driftet das Tasteninstrument meistens nicht in Orchester-Sound ab, sondern bleibt bewährt synthetisch. Nur sehr selten, so geschehen in “Magic Dragon”, wird auch mal auf Cembalo gemacht, das bleibt aber wirklich die Ausnahme.
Von der Umsetzung her gefallen Gloryhammer mit tadellosen Spielfertigkeiten und einem immer sehr sauberen Sound. Ihr Album besteht zwar nicht nur aus Hits, bietet dafür aber mit zahlreichen Facetten des Power Metal einiges an Abwechslung. So reicht “Tales from the Kingdom of Fife” von Stücken im unteren Midtempo (“Quest for the Hammer of Glory”) bis hin zu sehr schnellen Titeln wie “The Unicorn Invasion of Dundee”, bei denen sogar Blastbeats zum Einsatz kommen. Natürlich wurde auch an die obligatorische Ballade gedacht (“Silent Tears of Frozen Princess”) – vermissen muss man hier also sicher nichts.
Fazit
Mit “Tales from the Kingdom of Fife” haben Gloryhammer einen guten Einstand vorgelegt.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de