Saltatio Mortis – Das Schwarze Einmaleins

Saltatio Mortis sind wieder da! Die acht Spielmänner, die zu den bekanntesten Mittelalter-Rock-Bands überhaupt gehören, haben ihr neues Album „Das Schwarze Einmaleins“ fertig gestellt.

Auf der am 16. August erscheinenden CD – so viel vorab – zeigen sich Saltatio Mortis inhaltlich teilweise von einer neuen Seite. Mehr dazu erfahrt ihr in dieser Rezension.

saltatio mortis - das schwarze einmaleins
Eine inhaltlich neue Seite? Was kann man sich bei Saltatio Mortis darunter vorstellen? In der Vergangenheit hat die Band gerne ihr Mittelalter- und Fantasy-Thematik bedient und in mancher Ballade auch zwischenmenschliche Dinge eingestreut. Was auf „Das Schwarze Einmaleins“ hinzukommt ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen.

Offensichtlich durch die Finanz- und Schuldenkrise inspiriert singen Saltatio Mortis nun auch von arm und reich, von Wirtschaftssystem und Verteilungsgerechtigkeit. Auf „Das Schwarze Einmaleins“ äußert sich dies aber als nur eine von mehreren Seiten von Saltatio Mortis. Die Band singt auch gesellschaftspolitische Lieder, aber keinesfalls ausschließlich. So macht diese neue Seite vielleicht ein Viertel des Albums aus, der Rest besteht aus den typischen Saltatio-Mortis-Themen – von Feiern und Lebenslust bis zu einer gehörigen Portion Schmalz in manch ruhigem Moment.

Eine zu herbe inhaltliche Änderung muss man auf dem neuen Album also nicht befürchten, da die neue inhaltliche Seite die alte ergänzt, jedoch keinesfalls ersetzt. Die von aktuellen Themen inspirierten Lieder sind dabei durchaus ordentlich umgesetzt. So räumt „Früher war alles besser“ mit Stammtisch-Parolen auf und „Wachstum über alles“ zitiert mit seiner Melodie frech die deutsche Nationalhymne. Alles in allem vertreten Saltatio Mortis damit durchaus ihren Standpunkt, ohne zu plakativ zu werden – in Ordnung so.

Ansonsten bietet das 50 Minuten lange Album das, was man von Saltatio Mortis gewohnt ist. Die Band fährt einen abwechslungsreichen Sound von flotten Rock-Stücken bis hin zu ruhigen Balladen. Spielerisch steht die Band dabei mit an der Spitze des Genres, einer sauberen Melodieführung und guter Instrumentbeherrschung kann man sich immer sicher sein. Gesanglich und in Sachen technischer Abmischung gibt es ebenfalls nichts auszusetzen, das gesamte Album ist sehr sauber produziert.

Vom Songwriting her ist „Das Schwarze Einmaleins“ gelungen, zeigt aber nicht die Bestleistung von Saltatio Mortis. Das Album bietet wieder einige eingängige Melodien und gute Refrains, der letzte Pfiff fehlt aber noch. Denkt man nämlich an die echten Hits von Saltatio Mortis besten Alben, dann steht „Das Schwarze Einmaleins“ mit denen nicht ganz auf einer Stufe.

Das spricht natürlich nicht gegen „Das Schwarze Einmalseins“, sondern schlicht für die früheren Alben. So mag man auf dem neuen Album musikalisch das Rad nicht neu erfinden, hörenswert ist es dennoch mit Sicherheit.

Fazit

Die Hochphase von Saltatio Mortis kann man etwa vom Album „Des Königs Henker“ (2005) bis „Wer Wind saet“ (2009) sehen. An diese Hochphase, die von drei sehr guten Rock-Alben gekennzeichnet war, kann „Das Schwarze Einmaleins“ nicht recht anknüpfen. Stattdessen liegt „Das Schwarze Einmalseins“ auf dem Niveau des Vorgängeralbums „Sturm aufs Paradies“.

Anstatt eines sehr gut oder herausragend gibt es dieses Mal also ein einfaches gut – und das haben sich Saltatio Mortis einmal mehr verdient.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de