Ewigheim – Nachruf

Ewigheim, eine Dark-Metal-Band bestehend aus Mitgliedern von Eisregen und The Vision Bleak, waren acht Jahre lang praktisch von der Bildfläche verschwunden. Im Mai 2012 stellte die Gruppe dann ihr lange erwartetes Comeback-Album „Bereue nichts“ vor. Das erntete jedoch nur mittelmäßige Reaktionen und wurde auch von der Presse verhalten aufgenommen.

Anderthalb Jahre später bringt die morbide Crew nun ihr nächstes Werk an den Start. Es trägt den Titel „Nachruf“ und erscheint am 6. Dezember. Machen Ewigheim es dieses Mal besser?

ewigheim - nachruf
Wie schon das letzte Album gibt es auch „Nachruf“ wieder in zwei Versionen. Die reguläre Ausgabe hat zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von etwas über 40 Minuten, das Digipak hat ein Lied mehr.

Vom Konzept her sind Ewigheim voll in ihrer Spur geblieben: Ein geradliniges, gitarrenlastiges Klangbild wird von Keyboard und (in geringerem Maße) Geige flankiert. Die Stimmung ist düster gehalten, woran auch die zwar nie zu plakativen, aber durchaus gerne makaberen Texte ihren Anteil haben. Gesungen wird nach wie vor durchgehend auf Deutsch. Was die Spielgeschwindigkeit angeht, so ist „Nachruf“ meistens recht flott gehalten, mit „Am Meer“ und „Liebes Lied“ sind aber auch zwei langsame Balladen mit dabei.

Ist also alles wie immer? Stilistisch vielleicht schon. Zum vorherigen Album „Bereue nichts“ besteht aber ein ganz entscheidender Unterschied: Alles ist deutlich besser umgesetzt, von der musikalischen Qualität her liegen Ewigheim dieses Mal mindestens eine Liga über ihrem letzten Werk.

Bei „Bereue nichts“ hatte man mitunter ja das Gefühl, dass Ewigheim über ihr Horror-Konzept hinaus die Musik an sich vergessen haben. Zwar hatte das Album zwei, drei stimmige Lieder, war insgesamt aber ziemlich zäh. Damit ist auf „Nachruf“ jetzt Schluss. Das neue Album hat hörbar bessere Refrains und viel bessere Melodien.

Ewigheim zeigen sich dieses Mal mit einem durchgehend besseren Songwriting, das es nun auch schafft, sein Niveau über die gesamte Laufzeit des Albums zu halten. Das Mehr an guten Melodien ist auch auf das Keyboard zurückzuführen, das endgültig aus dem Hintergrund herausgenommen und zu einem Träger der Melodie gemacht wurde. Hierbei profitiert das Klangbild auch von der Vielseitigkeit des Keyboards, das mal synthetisch und mal als klassisches Klavier auftritt.

Zusammen mit knackigen Refrains wie denen aus „Glück im Unglück“ oder „Wenn es am Schönsten ist“ gelingen Ewigheim auf ihrem Album einige richtige Hits. Die haben ein hohes Maß an Eingängigkeit, ohne dass dabei das Horror-Ambiente zurückstecken muss – so soll es sein!

Fazit

Ewigheim steigern sich im Vergleich zum vorherigen Album deutlich und legen mit „Nachruf“ ein achtbares Werk vor.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de

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