Nach seinem Ausstieg bei ASP gründete Matthias Ambré 2011 zusammen mit Marcus Testory (Chamber) Die Kammer. Das akustische Musikprojekt bewegt sich stilistisch irgendwo zwischen Folk-Band und klassischem Ensemble.
Nachdem 2012 das Debüt der Kammer erschien, folgt nun am 14. Februar das zweite Album „Views from the Inside“. In dieser Rezension lest ihr mehr darüber.
Die Kammer ist mittlerweile auf eine Besetzung von sieben Musikern angewachsen, im Zentrum der Gruppe stehen aber nach wie vor Matthias Ambré und Marcus Testory. Sowohl Komposition als auch Text des einstündigen Albums stammen ausschließlich von den beiden Bandgründern.
Wie erwähnt bewegt sich Die Kammer zwischen Folklore und klassischer Musik. Der Klassik-Anteil kommt vor allem durch eine Reihe von Streichinstrumenten zum Tragen, der Folklore-Anteil überwiegt insgesamt jedoch. Das eingesetzte Instrumentarium umfasst auf „Views from the Inside“ unter anderem Gitarren, Geigen, Schlagzeug, Cello, Bass und eine Tuba. Gerade die Tuba gibt dem Klangbild dabei eine eigene, markante Note.
Neben diesem festen Instrumentarium kommen dann mitunter auch weitere Instrumente hinzu, die nur in einzelnen Liedern eingesetzt werden. Eines davon ist zum Beispiel ein Glockenspiel. Allein durch die Vielzahl der Instrumente bietet „Views from the Inside“ schon einiges an Abwechslung. Für Variation sorgt aber auch das Songwriting an sich, dessen Bandbreite auf dem Album von minimalistischen Balladen („Lest We Forget“) bis hin zu schnelleren, fröhlich gestimmten Stücken reicht („Slipping around the Corner“).
Letztere sind jedoch die Ausnahme, denn den meisten Liedern auf „Views from the Inside“ liegt eine gewisse Schwermut bei. Diese schwermütige Atmosphäre wurde auf „Views from the Inside“ gut umgesetzt. Ebenfalls positiv sind die guten instrumentalen Fertigkeiten und die saubere Produktion. Was „Views from the Inside“ noch fehlt sind ein, zwei wirkliche Höhepunkte, die auf dem immerhin eine Stunde langen Werk hervorstechen.
Stattdessen funktioniert das Album am ehesten als Gesamtkunstwerk, das mit seiner Atmosphäre und der über die gesamte Laufzeit gesehenen Vielfalt punktet – und nicht mit Hits oder einzelnen besonders markanten Momenten.
Fazit
Ein hörenswertes Album.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de