Delain – The Human Contradiction

Die niederländische Symphonic-Metal-Band Delain bringt am 4. April ihr neues Album heraus. Es trägt den Titel „The Human Contradiction“ und ist das vierte Werk der Band.

Ob Delain damit zu den ganz großen des Genres aufschließen können klärt diese Rezension.

delain - the human contradiction
„The Human Contradiction“ enthält neun Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 42 Minuten. Typisch für Symphonic Metal zeigt sich ein hochmelodisches Klangbild mit einer guten Prise Bombast im Hintergrund. Die Hintergründe sind dabei natürlich oft an Orchester-Sound angelehnt, es kommen aber auch Klavier und elektronisch belassene Klangspuren vor.

Was Delain nun aus dem Symphonic-Metal-Stil herausholen, variiert im Laufe des Albums durchaus. Doch kommen wir zunächst zu der Konstanten, nämlich dem Gesang von Frontfrau Charlotte. Der ist auf „The Human Contradiction“ der rote Faden, vor allem auch da er stilistisch immer gleich bleibt. So charakterisiert sich der Gesang nämlich durch seine immer natürliche Stimmlage. Delain gehören also ausdrücklich nicht zu jenen Bands, für die es immer Mezzosopran sein muss.

Doch nun zu den Variablen: Anders als der Frontgesang von Charlotte wechseln sich die Begleitgesänge auf „The Human Contradiction“ stark ab. Mal hat man überhaupt keine Zweitstimme, dann tritt in „Your Body Is a Battleground“ und „Sing To Me“ männlicher Klargesang auf und in „Tell Me, Mechanist“ und „The Tragedy of the Commons“ ist sogar Growl-Gesang zu hören.

Das macht „The Human Contradiction“ trotz seiner nicht überbordenden Spielzeit zu einem abwechslungsreichen Album. Andererseits bleibt die Frage zu stellen, was nun der eigentliche Stil von Delain sein soll. Dadurch, dass Elemente wie männlicher Klargesang oder Growls in einigen Momenten vorkommen, dann aber auch wieder fallen gelassen werden, wirkt es so, als ob sich Delain aus dem breiten Spektrum des Symphonic Metal hier und dort etwas herausgepickt haben. Was nun aber „typisch“ für Delain sein soll bleibt offen.

Etwas wirklich Eigenes vermögen die Niederländer dem Genre mit ihrem Album jedenfalls nicht zu geben. Dafür setzen Delain bewährtes aber wirklich gut um. „The Human Contradiction“ ist ein Hochglanzprodukt mit guten Spielfertigkeiten, sehr sauberem Gesang und auch einem immer treffenden Songwriting. Allen voran Stücke wie „Stardust“ oder „My Masquarade“ bieten eine gute Melodieführung und einprägsame Refrains.

Fazit

„The Human Contradiction“ bietet zwar keine stilistischen Innovationen, dafür aber gutes Songwriting und ebenso gute Spiel- und Gesangsfertigkeiten. Insgesamt ein hörenswertes Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de