Gormathon – Following The Beast

Gormathon aus Schweden haben sich einen eigenwilligen Crossover aus Death Metal, Thrash Metal und klassischem Heavy Metal auf die Fahnen geschrieben. Was skurril klingt, praktiziert die Band seit nunmehr fünf Jahren.

An diesem Freitag bringt die Gruppe nun ihr zweites Album “Following The Beast” heraus. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

gormathon - following the beast

Death Metal, Thrash Metal und Heavy Metal in einem – Wo soll man anfangen diesen Sound zu beschreiben? Ich fange mal bei dem instrumentalen Klangbild an. Das Fundament von Gormathon besteht aus den üblichen Metal-Instrumenten und ist sehr melodisch ausgekleidet.

Die Spielgeschwindigkeit liegt meistens im mittleren Tempo und auf die für Death Metal charakteristischen Blastbeats des Schlagzeugs wird komplett verzichtet. Bei dem Instrumentalen Rahmen vom Gormathon hat sich also die Heavy-Metal-Seite klar durchgesetzt.

Durch eine konturstarke, kräftige Gitarrenarbeit kommen auch die Thrash-Metal-Einflüsse zum Tragen, ohne dass das Klangbild aber jemals unsauber wirken würde. Im Großen und Ganzen sind die Thrash-Einflüsse mit den Gitarren auch abgehakt – bei Gormathons Dreifaltigkeit aus Death-, Thrash- und Heavy Metal schlägt der Thrash Metal also deutlich am geringsten durch.

So ist es der Bogen zwischen Heavy- und Death Metal, der “Following The Beast” vor allem prägt. Besonders schlagen sich diese beiden Genres im Gesang der Band nieder und der bildet auch das eigentliche Herausstellungsmerkmal des Albums. Das gut 47 Minuten lange Album wird nämlich in einem quasi durchgehenden Wechsel von zwei Gesangsstilen gesungen.

Außer der englischen Sprache haben diese beiden Gesangsstille nichts gemein, denn aufeinander treffen tiefe Death-Metal-Growls und der lupenreine Klargesang des Heavy Metal. Dass diese beiden grundverschiedenen Gesangsarten einen Kontrast bilden, ist nicht weiter verwunderlich.

Bei Gormathon ist dieser Kontrast aber wirklich enorm, da beide Gesangsstile tatsächlich in die Extreme ihrer eigenen Genres gehen. So ist der Growl-Gesang dermaßen tief, dass man sich durchaus an Amon Amarth erinnert fühlen kann. Der Klargesang geht in seinen besten Momenten hingegen sehr in die Höhe, so wie man es von diversen Power-Metal-Bands kennt.

Diesen Gegensatz haben Gormathon auf ihrem Album gut und treffend eingefangen, ohne dass die Gesangsstile sich gegenseitig abstoßen. Insgesamt haben die Schweden ihren Crossover der Genres gut unter einen Hut gebracht. Alles wirkt passend, nichts aufgesetzt.

Zu gefallen wissen auch die guten Spielfertigkeiten und das gelungene Songwriting. Letzteres liefert zwar keine Hits am laufenden Band, hat aber durchaus einen Satz knackiger Melodien und schöner Refrains im Gepäck. Alles in allem präsentieren Gormathon ihr Genre-Wirrwar hier in einer gelungenen Form.

Fazit

Ein lohnendes Album mit einem alles andere als alltäglichen Stil.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de