Nach „Baldur“ von 2010 und „Börn Loka“ von 2012 bleiben Skálmöld auch mit ihrem dritten Album ihrem Zwei-Jahres-Rhythmus treu. Am 14. November ist mit „Med Vaettum“ nämlich das neue Werk der isländischen Viking-Metal-Band erschienen.
Diese Rezension nimmt es näher unter die Lupe.
Im Vergleich zu den Alben Nummer eins und zwei ist bei Skálmöld auch dieses Mal alles beim Alten geblieben. Das fängt schon beim Umfang der Lieder an, die zum Teil über neun Minuten lang sind. Das Album als Ganzes hat eine Laufzeit von jenseits der 50 Minuten und ist damit ebenfalls großzügig bemessen.
Doch auch stilistisch läuft auf Skálmölds drittem Album alles in gewohnten Bahnen: Geboten wird atmosphärischer Viking Metal, der von doomig langsamen Passagen bis hin zu schnellen Abschnitten nicht nur eine ganze Bandbreite an Geschwindigkeiten, sondern auch ganz verschiedene Stimmungen abdeckt.
Wie immer singen Skálmöld auf Isländisch. Der Gesang ist dabei mehrstimmig, wobei sowohl Growl- als auch Klargesang zum Einsatz kommen. Folklore-Einflüsse sind ebenfalls vorhanden, werden aber nur hier und da mal eingetröpfelt und spielen insgesamt eine untergeordnete Rolle.
Zusammenfassend hat sich am Sound von Skálmöld also nichts verändert. Das wird Fans genauso freuen wie die Tatsache, dass die Isländer von der Umsetzung her mit „Med Vaettum“ wieder an ihr Debütalbum „Baldur“ anknüpfen. Wir erinnern uns kurz zurück: Während „Baldur“ vollauf überzeugen konnte, war „Börn Loka“ zwar ebenfalls gut, fiel aber insgesamt ein wenig hinter das Debüt zurück.
Mit „Med Vaettum“ zeigen sich Skálmöld nun wieder von ihrer besten Seite. Das Klangbild ist sehr vielschichtig und hat einiges an Tiefgang. Mit den verschiedenen Spielgeschwindigkeiten und Gesangsarten decken Skálmöld dabei ein Stimmungsbild von düster und bedrohlich bis hin zu episch und heroisch ab.
Man sollte sich dabei allerdings klar darüber sein, dass die Musik der Isländer nicht gerade auf Hits ausgelegt ist. Ohrwurm-Melodien oder besonders griffige Refrains sollte man auf „Med Vaettum“ also sicher nicht suchen. Wer damit einverstanden und ein Freund der anspruchsvolleren Klänge ist, erhält dafür eine dichte Atmosphäre und einiges an Tiefgang.
Technisch wird all das lupenrein dargeboten, wobei vor allem die sehr gute Gitarrenarbeit hervorsticht.
Fazit
Ein bemerkenswertes Album.
Punkte: 8.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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