We Butter The Bread With Butter aus Deutschland machen modernen Metalcore mit einer deutlichen elektronischen Schlagseite. Die vier Musiker mit dem eigenwilligen Bandnamen stellen in Kürze ihr neues Album vor.
Es trägt den Titel “Wieder Geil!” und erscheint am 22. Mai. In dieser Rezension erfahrt ihr mehr dazu.
“Wieder Geil!” ist mit 36 Minuten Laufzeit nicht gerade das längste Album. Es enthält zehn Lieder, von denen die meisten auf Deutsch, einige – und das ist neu – aber auch auf Englisch gesungen werden.
Die Texte decken dabei zunächst einmal den üblichen Genre-Standart ab: Hier ein bisschen Zwischenmenschliches, da ein wenig Freiheitsdrang. Manchmal bieten We Butter The Bread With Butter aber auch deutlich mehr als das. In “Rockstar” nimmt die Gruppe zum Beispiel das Dasein (vermeintlicher) Musikstars aufs Korn.
“Ich mach was mit Medien” rümpft hingegen die Nase über das Leben und Arbeiten junger, urbaner Trendsetter. Ein bisschen kurios wirkt das schon, denn mit ihrem sehr modernen, elektronisch unterfütterten Metalcore-Sound gefällt die Band sicher auch manchem Hipster – also genau den Leuten, denen sie hier ein wenig auf den Schlips treten.
In jedem Fall sind die Texte von We Butter The Bread With Butter also keinesfalls nichtssagend oder bloßer Klamauk – was man bei dem herrlich sinnlosen Bandnamen Wir buttern das Brot mit Butter vielleicht erwartet hätte. Mit den Erwartungen zu brechen gelingt den vier Musikern also durchaus.
Doch nun zum Sound: Das Fundament liegt wie erwähnt im Metalcore, wobei der elektronischen Begleitung ein großer Stellenwert zukommt. Es kann durchaus mal so weit gehen, dass die Bridge eines Liedes komplett aus elektronischen Beats besteht und vollends ohne Gitarre und Bass auskommt. In anderen Stücken nimmt sich die Elektronik dafür aber auch zurück.
Nicht nur die Elektronik, auch andere Elemente sorgen dafür, dass ein hohes Maß an Abwechslungsreichtum zum größten Herausstellungsmerkmal des Albums wird. Hierzu trägt allen voran der Gesang bei, der eine enorme stilistische Bandbreite abdeckt. Hohe Screams kommen genauso vor wie extrem tiefe Growls. Dazwischen gibt es dann noch diverse Abstufungen und immer wieder sind auch Einwürfe von Klargesang zu hören.
Instrumental geht es ebenso vielseitig zu. Von langsameren Passagen bis hin zu solchen mit enormem Vortrieb ist alles dabei. In einzelnen Stücken wie “Bang Bang Bang” treiben We Butter The Bread With Butter ihr Klangbild dann sogar in die Grind-Ecke. Insgesamt bleibt der Sound trotz Schwung und Härte aber meistens melodisch und zugänglich.
Hieran haben auch die saubere Produktion und das ordentliche Songwriting ihren Anteil. Letzteres sorgt dafür, dass die Stücke gut ins Ohr gehen, auch wenn der eine große Ohrwurm auf “Wieder Geil!” nicht dabei ist. Dessen Ausbleiben wird durch das hohe Maß an Abwechslungsreichtum ohnehin vollends wieder aufgewogen.
Fazit
Ein gelungenes Album, das trotz seines überschaubaren Umfangs enorm vielseitig ist.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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