Once Human ist der Name einer Newcomer-Band aus den USA, die Metal der härteren Gangart mit weiblicher Frontstimme bietet. Die Gruppe um die stimmgewaltige Frontfrau Lauren Hart veröffentlicht am 4. September ihr Debütalbum „The Life I Remember“.
In dieser Rezension erfahrt ihr mehr darüber.
Bei härterem Metal mit weiblichem Gutturalgesang denkt man schnell an Arch Enemy. Und tatsächlich, der packende Growlscream von Once Human ist durchaus mit dem der schwedischen Platzhirsche zu vergleichen.
Im Gegensatz zu Arch Enemy, die man klar im Melodic Death Metal verorten kann, sind Once Human stilistisch aber breiter aufgestellt. Neben einem Death-Metal-Fundament finden sich Elemente des Thrash Metal, aber auch Einflüsse der amerikanischen Nu- und Groove-Schiene.
Das auffälligste Merkmal, das Once Human von anderen Bands mit weiblichem Gutturalgesang unterscheidet, ist aber ein anderes: So singt Lauren Hart nicht durchgehend guttural, sondern manchmal auch mit Klarstimme. Mit ihrem Crossover verschiedener Metal-Spielarten und zwei Gesangsstilen können Once Human auf jeden Fall einen markanten Stil und einen großen Wiedererkennungswert für sich verbuchen.
Auch an Abwechslungsreichtum mangelt es dem 43 Minuten langen Album nicht. Das ohnehin vielseitig gestaltete Konzept wird durch Tempowechsel und gelegentliche Einwürfe von Klavier und symphonischen Elementen unterstützt. Höhepunkte im Klangbild von Once Human sind neben dem packenden Gutturalgesang vor allem diverse lupenreine und glasklar produzierte Gitarrensoli.
Also alles gut bei Once Human? So einfach ist es leider nicht. Die Band hat eine Palette toller Zutaten, bereitet hieraus aber nicht immer ein schmackhaftes Mahl zu. So stehen die grandiosen Soli einem wenig Aufsehen erregenden Riffing in den Strophen gegenüber, das größtenteils völlig unspektakulär abläuft.
Der kernige, wirklich gelungene Gesang kann sein Potenzial ebenfalls nicht voll ausspielen, denn dazu fehlt es an mitreißenden Melodien und Refrains. Einzelne Stücke wie „Pick Your Posion“ oder „Devil Can Have You“ haben zwar durchaus schon ein gutes Songwriting, insgesamt läuft der Hit-Faktor von Once Human dem der großen Namen aber noch hinterher.
Fazit
Die einzelnen Elemente der Musik von Once Human überzeugen, das große Ganze dagegen nicht immer. Insgesamt ist „The Life I Remenber“ ein hörenswertes Debütalbum, das aber noch nicht ganz ausgereift ist.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de