Victor Love – Technomancy

Victor Love, Frontmann der italienischen Electro-Rock-Band Dope Stars Inc., wandelt ab dem 6. Mai auch auf Solopfaden. Dann nämlich erscheint mit „Technomancy“ sein Debütalbum als Solokünstler.

Geboten wird Industrial Rock mit zahlreichen Features anderer Musiker.

victor love - technomancy

„Technomancy“ enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 43 Minuten. Die Liedsprache ist durchgehend Englisch. Inhaltlich liegt dem Album das Konzept einer dystopischen, hoch technisierten Zukunftsvision zugrunde.

Das Klangbild bietet einen unaufgeregten Rock-Sound in mittlerem Spieltempo, einen gelegentlich in Sprechgesang übergehenden Klargesang und eine umfangreiche, immer präsente elektronische Komponente mit Beats und Synthesizern.

Jedes einzelne Lied auf dem Album stellt ein Feature mit einem anderen Musiker oder einer anderen Band dar. Beteiligt haben sich unter anderem Spiritual Front, KMFDM oder die Deathstars.

Bei dieser Masse an Künstlern, die auf dem Album mitgewirkt haben, könnte man eigentlich ein ziemlich facettenreiches Werk erwarten. Das ist leider nicht der Fall. Die Unterschiede zwischen den Liedern sind trotz der Features meistens nicht groß. Victor Love intoniert seine Lieder gleichsam gemächlich, düster und elektronisch und zieht dieses Konzept sehr geradlinig durch.

Dass er in „The New System“ auch mal auf die Tube drückt, die Electropunk-Schiene fährt und ein bisschen an The Prodigy erinnert, bleibt die absolute Ausnahme. Die anderen Lieder sind durchgehend in einer ähnlichen Geschwindigkeit und einem ähnlichen Takt gehalten. Stücke, die wirklich aus der Masse hervorstechen, sucht man eher vergebens. Wenn in „Machine Gun“ auch mal eine kurze Chor-Einlage aus dem Hintergrund dringt, ist das Maximum an Abwechslungsreichtum schon erreicht.

Der Sound von Victor Love ist an sich keinesfalls schlecht und auch die dystopisch-elektronische Atmosphäre nimmt man seinem Album durchaus ab. Mehr Variationen und Abwechslung hätte die CD aber ruhig bieten können.

Das Songwriting präsentiert sich ähnlich: An sich voll in Ordnung, aber nicht wirklich spektakulär. Man kann nicht sagen, dass die Songs schlecht sind, wirkliche Ohrwürmer hören sich aber anders an.

Stimmig wirkt hingegen die technische Seite des Albums, die auch mit einer klaren Produktion aufwarten kann.

Fazit

Ein insgesamt durchschnittliches Album.

Punkte: 6 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de