The Vision Bleak – The Unknown

Am 3. Juni ist mit „The Unknown“ das neue Album von The Vision Bleak erschienen. Es tritt die Nachfolge des durchaus erfolgreichen „Witching Hour“ von 2013 an.

Was die Dark-Metal-Band um Ulf Theodor Schwadorf und Allen B. Konstanz dieses Mal vollbracht hat, erfahrt ihr in dieser Rezension.

the vision bleak - the unknown

„The Unknown“ kommt mit einem Intro, einem akustischen Zwischenspiel und sieben vollwertigen Liedern auf eine Gesamtspielzeit von gut 48 Minuten. Das Album ist neben seiner normalen Version auch als Zwei-CD-Box und als Schallplatte erhältlich. Die Rezension bezieht sich nur auf die Standart-Ausgabe des Albums.

Vom Stil her sind sich The Vision Bleak auf „The Unknown“ treu geblieben. Zu hören ist melodischer Metal in englischer Sprache, der voll auf seine düstere Atmosphäre ausgelegt ist. Die Atmosphäre schöpft sich dabei nicht nur aus dem meist tiefen Gesang und dem bekannten Metal-Klangbild, sondern auch aus diversen Hintergrundklängen. Letztere wecken verschiedene Assoziationen – von der Kirchenorgel bis hin zur Begleitmusik klassischer Horrorfilme. Fans der Band finden sich auf dem neuen Album jedenfalls gut zurecht.

Besonders positiv fällt dieses Mal das hohe Maß an Abwechslungsreichtum auf. Das geht schon bei der Intensität des Klangbilds los. Es gibt sehr ruhe Passagen, in denen der Gesang nur leise dahin gehaucht wird. Es gibt aber auch schnelle Stücke mit viel Vortrieb („How Deep Lies Taratos?“) und mit „From Wolf To Peacock“ sogar ein Lied mit Blastbeats.

Auch bei den verschiedenen Begleitelementen und Hintergründen haben The Vision Bleak für ein hohes Maß an Variation gesorgt. Neben Synthesizern oder Chören im Hintergrund wird zum Beispiel auch mal eine Akustikgitarre mit eingewoben („Into The Unknown“). Mal tritt die Akustikgitarre auch zusammen mit einer Flöte auf („Ancient Heart“), mal wird die Begleitung von Streichinstrumenten und Klavier übernommen („The Whine Of The Cemetery Hound“).

Die vielen verschiedenen Elemente haben The Vision Bleak gut unter einen Hut gebracht. Das Klangbild ist variantenreich, wirkt trotzdem aber nicht überladen. Insgesamt ist der Band die Umsetzung ihres Konzepts gut gelungen und auch atmosphärisch kommt „The Unknown“ gut herüber. So ist das Schauer-Ambiente der CD in sich stimmig und wirkt nie aufgesetzt.

Auch spielerisch steht das Album gut dar und wartet zum Beispiel mit einem gelungenen Riffing auf. Bewusst machen sollte man sich allerdings, dass „The Unknown“ von seinem Konzept her kein Hit-Album ist. Trotz einer guten Melodieführung und einer für Genre-Verhältnisse ordentlichen Eingängigkeit stehen Ohrwurm-Melodien und griffige Refrains hier nämlich nicht im Vordergrund. Darum geht es auf dem Album eben einfach nicht.

Fazit

Ein atmosphärisches und abwechslungsreiches Album.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de