Heimataerde – Aerdenbrand

Ende September ist mit „Aerdenbrand“ das neue Album von Heimataerde erschienen. Mit einiger Verspätung ist die CD jetzt auch in unserer bescheidenen Redaktion eingetroffen.

Im folgenden lest ihr nun die Rezension zum neuen Werk der Kreuzritter-Band, die mit ihrem Crossover aus Elektronik und Mittelaltermusik wohl unverwechselbar ist.

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„Aerdenbrand“ erscheint indrei verschiedenen Versionen. Neben der herkömmlichen Ausgabe des Albums gibt es auch eine Variante mit zwei und sogar eine auf 999 Exemplare limitierte Variante mit drei CDs. Die zweite der CDs stellt eine Art Hörbuch dar, CD Nummer drei enthält einen Live-Mitschnitt von Heimataerdes Auftritt auf dem Out Of Line Weekender 2015.

Gegenstand der Rezension ist ausschließlich die Standart-Version von „Aerdenbrand“, also das eigentliche Album. Das bringt es mit einem Intro und elf Liedern auf eine Gesamtspielzeit von rund 47 Minuten. Gesungen wird wie bei Heimataerde üblich auf Deutsch.

Fans der Band finden sich auf „Aerdenbrand“ gleich zurecht, denn die Kreuzritter verfolgen den für sie typischen Stil konsequent weiter. Treibende Electro-Beats dienen als Fundament des Klangbilds, auf dem sich dann eine mittelalterliche Schalmei sowie eine relativ zurückhaltende E-Gitarre ausbreiten. Auch die elektronisch verstärkte Drehleier ist wieder mit dabei.

Abgerundet wird der Sound natürlich durch den Gesang von Frontmann Ashlar, gelegentlich aber auch von Chören, die an Kirchenmusik erinnern. Die Chor-Einlagen verschaffen dem Album hier und da einen epischen Hauch und sind dem inhaltlichen Konzept der Band durchaus zuträglich.

Heimataerde zeigen sich auf ihrem neuen Album also so wie man sie kennt. Das heißt vor allem auch wieder: Sehr, sehr markant. Den breiten Spagat von elektronischen Beats über E-Gitarre bis hin zu Schalmei und Kirchenchor macht der Band so schnell keiner nach. Und ja, alleine die Tatsache, dass der Sound derart ausgefallen und alles andere als alltäglich ist, macht schon einen großen Teil des Reizes aus.

Rein musikalisch beziehungsweise vom Songwriting her betrachtet sieht es auf „Aerdenbrand“ so aus wie auf wahrscheinlich jeder CD, die Heimataerde je veröffentlicht haben. Wie immer gibt es auf dem Album einige Leuchttürme – echte Hits, die hängen bleiben und das Potenzial zum Ohrwurm haben. Wie immer gibt es aber auch Stücke, die eher unspektakulär wirken und deutlich hinter den besseren Liedern zurückfallen.

Zu den Ohrwürmern gehören dieses Mal vor allem „Hoch hinaus“ und „Hick Hack Hackebeil“ – die Nummern setzen sich fest! Dass dieses kompositorische Niveau nicht durchgehend gehalten wird, ist für Fans keine Überraschung und durchaus verschmerzbar. Wie schon erwähnt liegt die Stärke von Heimataerde ja ohnehin zu einem großen Teil in ihrem ungewöhnlichen Konzept

Eben dieses hat die Band wieder souverän umgesetzt. Mit ihrem ureigenen Sound haben die Kreuzritter auch 2016 noch ihre musikalische Nische inne und bieten einen angenehm eigenständigen Sound. Für Abwechslungsreichtum ist mit einer Bandbreite von Balladen bis hin zu flotten und tanzbaren Stücken ebenfalls gesorgt.

Fazit

„Aerdenbrand“ ist ein hörenswertes Album und zeigt Heimataerde so wie man sie kennt und schätzt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de