Sollte man das musikalische Genre von Downfall of Gaia benennen, wären Post Metal oder auch Post Black Metal nicht unpassend. Die Gruppe gehört jedenfalls zu der stilistisch anspruchsvollen Ausprägung des härteren Metal-Bereichs.
Mit „Atrophy“ haben Downfall of Gaia nun ihr neues Album veröffentlicht. Aufschluss darüber gibt diese Rezension.
„Atrophy“ kommt mit sechs Liedern auf eine Gesamtspielzeit von rund 40 Minuten, fällt für ein Album dieses Genres also nicht besonders umfangreich aus. Die Liedsprache des Albums ist Englisch.
Downfall of Gaia zeigen sich auf „Atrophy“ mit einem kalten und düsteren Sound, der deutlich im Black Metal verwurzelt ist. Aus dieser Richtung kommen unter anderem die Blastbeats, die immer wieder präsent sind. „Atrophy“ ist jedoch kein durchgehend hartes Album.
So wechseln sich die harten Abschnitte, die nahe am ursprünglichen Black Metal stehen, mit langsamen, sehr ruhigen, fast schon verträumten Passagen ab. „Atrophy“ ist damit durchaus abwechslungsreich geraten.
Die Instrumentenauswahl beschränkt sich dabei fast immer auf die typischen Metal-Instrumente. Einzig in „Petrichor“ kommt auch ein Klavier zum Einsatz, der gesamte Rest des Albums läuft allein mit Gitarren, Bass und Schlagzeug ab.
Sehr markant ist der Gesang, der selbst für Black-Metal-Verhältnisse extrem verzerrt ist und teilweise klingt wie hinter einem Wasserfall. Von den Texten versteht man aufgrund dieses gewollten Stilelements nahezu überhaupt nichts. Ohnehin hat der Gesang jedoch einen vergleichweise geringen Stellenwert, immer wieder setzen Downfall of Gaia zu ausgedehnten Instrumentalpassagen an.
Die Umsetzung ihres Konzepts ist Downfall of Gaia gut gelungen. Rein von den Spielfertigkeiten her agiert die Band sehr sauber, wenngleich keine allzu gewagten Soloeinlagen zu hören sind. Vor allem überzeugt „Atrophy“ aber mit seiner gelungenen Atmosphäre. Die eisigen Riffs, die sehr kalten Klangfarben, der markante Gesang, die Wechsel zwischen Härte und Weichheit – all das wirkt glaubhaft und in sich stimmig.
Anders als beispielsweise Harakiri For The Sky eröffnen Downfall of Gaia ihren Hörern die Komplexität ihrer Musik jedoch nicht durch ein besonders eingängiges Songwriting. Das Augenmerk der Band liegt eben nicht bei den Melodien oder Refrains sondern bei der Atmosphäre. Die Musik von Downfall of Gaia bleibt damit eine doch recht schwere Kost, die auch einen gewissen Anspruch an den Hörer stellt. Wer sich darauf einlässt, erhält ein zweifellos hörenswertes Stück Musik.
Fazit
Ein interessantes, gelungenes und durchaus anspruchsvolles Post-Black-Metal-Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de