Wormwood – Ghostlands

“Ghostlands: Wounds From A Bleeding Earth” ist der Titel des Debütalbums von Wormwood. Die Band aus der schwedischen Hauptstadt Stockholm verbindet melodischen Metal mit Einflüssen aus Black Metal, Folk, aber auch Rockmusik.

Erhältlich ist “Ghostlands” ab dem 10. März. Wie es sich anhört erfahrt ihr in dieser Rezension.

“Ghostlands” fällt mit fast einer Stunde Laufzeit recht umfangreich aus. Die Texte des Albums werden mal auf Englisch und mal auf Schwedisch dargeboten.

Gesungen wird fast immer guttural, wobei Frontmann Nine gerne zwischen Growls und Screams hin- und herspringt. Auch setzen Wormwood auf ihrem Album öfter mal auf kernige Blastbeats des Schlagzeugs. Sowohl der Gesang als auch das Schlagzeugspiel rückt “Ghostlands” daher zunächst in die Nähe des Black Metal.

Demgegenüber herrschen jedoch auffallend warme Klangfarben vor. Die gesamte Ausgestaltung des Klangbilds erfolgt eher weich und zu jeder Zeit sehr melodisch. In oft flottem Spieltempo setzen Wormwood auf einen riffigen, hellen, oft sogar rockigen Gitarren-Sound.

Die Schweden haben auf “Ghostlands” also einen durchaus eigenen Sound, der Elemente von Black Metal bis Rock miteinander vereint. Zunächst läuft das Album auch recht geradlinig in diesem Stil ab.

Nach gut 20 Minuten kommt es dann aber zur Überraschung: Fast wie ein Intro erklingt das zwei Minuten kurze, akustische “Silverdimmans Atersken” mit Akustikgitarre, Geige und weiblichem Gesang. Danach ist mit “Tidh ok Ödhe” das einzige wirkliche Folk-Metal-Stück des Albums zu hören. In dem Lied treffen der Metal-Sound von Wormwood und die Akustikinstrumente sowie der Klargesang aus “Silverdimmans Atersken” in gelungener Form aufeinander.

Im Anschluss kehren Wormwood zu ihrem üblichen Metal-Konzept zurück. Geige und Klargesang kommen den Rest des Albums über zwar noch sporadisch vor, jedoch nur in geringem Umfang. Mit dem kleinen Ausflug in die Folklore inmitten des Albums ist Wormwood ihre Überraschung durchaus gelungen. Man fragt sich aber warum die Schweden hier so einen harten Bruch vollziehen und viele andere Lieder komplett frei von Folk-Einflüssen lassen.

Man kann sich über die Folkore auf “Ghostlands” also durchaus freuen, sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass diese keinen so großen Stellenwert hat wie es im Angesicht der Eigenwerbung der Band vielleicht den Anschein hat.

Folk hin oder her, wie ist Wormwood ihr Album generell gelungen? Durchaus gut. Der Stil der Schweden wirkt trotz seiner Eigenheiten stimmig und bringt die Einflüsse aus verschiedenen Genres gut unter einen Hut. Die Spielfertigkeiten der Band sind durchgehend sauber und auch die Produktion ist auf der Höhe der Zeit.

Was Wormwood nicht bieten, sind große Ohrwürmer oder Schunkel-Melodien. “Ghostlands” mag daher keinen übermäßigen Hit-Faktor haben, kommt dank der flotten Spielgeschwindigkeit und gelungenen Melodieführung aber durchaus stimmungsvoll herüber.

Fazit

Ein gut gemachtes Metal-Album, von dessen Folk-Anteil man aber nicht zu viel erwarten sollte.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de