Thakandar gibt es nach eigenem Bekunden schon seit 2008. Die melodische Black-Metal-Band aus Niedersachsen kennt bisher aber so gut wie niemand, denn außer einer Demo-CD und einer EP haben die fünf Musiker noch nichts von sich hören lassen.
Genau das wird sich nun ändern, denn mit “Sterbende Erde” veröffentlichen Thakandar in Kürze ihr Debütalbum. Erscheinungstermin ist der 20. Oktober. Mehr über das Werk erfahrt ihr in dieser Rezension.
“Sterbende Erde” enthält sieben Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 46 Minuten. Gesungen wird fast immer auf Deutsch, nur in “Signal Of Sorrow” wechseln Thakandar auch mal ins Englische.
Man kann “Sterbende Erde” durchaus als Konzeptalbum bezeichnen. So sind alle Lieder in einem postapokalyptischen Szenario angesiedelt, in dem die Reste der Menschheit um ihr Überleben kämpfen. Als Inspiration nennt die Band hierbei Romane von Stephen King oder Dan Simmons, ohne dass aber direkt Bezug auf eine der Buchvorlagen genommen wird.
Musikalisch bieten Thakandar melodischen Black Metal, der in einer mittleren bis allenfalls gehobenen Geschwindigkeit dargeboten wird. Wirklich schnell wird es nur in einzelnen Momenten, im Allgemeinen sind Thakandar eine eher gediegene Band. Für Black-Metal-Verhältnisse pflegt die Gruppe auch einen eher weichen Stil. Der melodische Aspekt, die niedrige Geschwindigkeit und eine Spielweise von Riffs und Blastbeats, die nicht zur Prahlerei neigt, lässt das Album nicht allzu hart werden.
Gelegentlich kommen Begleitelemente vor, so zum Beispiel ein Klavier oder eine weibliche Hintergrundstimme. Einen allzu großen Stellenwert haben diese aber nicht, insgesamt pflegt die Band einen vergleichsweise klassischen Sound. Dementsprechend fällt das Klangbild auch gitarrenlastig und rockig aus, große Klangflächen wie bei modernen Post-Black-Metal-Bands sind nicht die Sache von Thakandar.
Alles in allem sind Thakandar eine relativ normale Melodic-Black-Metal-Band, also weder Oldschool noch besonders modern. Vom Stil her mag man da zunächst kein besonderes Charakteristikum ausmachen. Für einigen Wiedererkennungswert sorgt dann aber der Gesang, denn der hat eine hohe Bandbreite und fällt durchaus packend aus.
Bei der Umsetzung muss man sowohl von der Technik als auch dem Songwriting her sagen: Was Thakandar hier abliefern, ist zu jeder Zeit hörbar und stimmig, aber auch nicht wirklich sensationell. So sind Spielfertigkeiten und Produktion immer ordentlich und zeitgemäß, auf große Soli oder sonstige hervorstechende Passagen wird aber gleich verzichtet.
Das Songwriting ist ebenfalls voll in Ordnung, könnte hier und da aber noch eine Schippe drauflegen. Einzelne Passagen wie im Stück “In der Asche der Alten” sind sogar richtig mitreißend, dieses gute Niveau können Thakandar aber noch nicht durchgehend halten. Wenn der Band das in Zukunft noch gelingt, dann ist hier womöglich noch deutlich mehr drin. An sich geht ihr Sound nämlich durchaus gut ins Ohr.
Fazit
Ein grundsolides Debütalbum mit Potenzial zu mehr.
Punkte: 6.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de