Harakiri For The Sky – Arson

„III: Trauma“ von Harakiri For The Sky war bei uns mit einer Rezensionswertung von 9 Punkten das am besten bewertete Album des gesamten Jahres 2016. Anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung dieses herausragenden Stücks Musik bringt die Post-Black-Metal-Band nun wieder ein neues Album heraus.

Das neue Werk der Österreicher trägt den Titel „Arson“ und ist ab dem 16. Februar erhältlich. Mehr darüber erfahrt ihr in dieser Rezension.

„Arson“ enthält sieben Lieder mit einer üppigen Gesamtspielzeit von 66 Minuten. Wer das Album als limitiertes Boxset kauft, erhält noch ein Lied mehr. Gegenstand dieser Rezension ist aber ausschließlich die Standard-Variante des Albums.

Die Liedtexte sind wie immer bei Harakiri For The Sky auf Englisch gehalten und beschäftigen sich unter anderem mit Themen der menschlichen Psyche. Auch vom Sound her sind sich Harakiri For The Sky weitestgehend treu geblieben.

Geboten wird ihr typischer, sehr melodischer und schwungvoller Post-Black-Metal-Sound. Das Klangbild ist kalt, die Umsetzung trotz der durchaus vorhandenen Härte eingängig und mitreißend.

Wenn eine Begleitung der Metal-Instrumente aus dem Hintergrund heraus erfolgt, dann oft und gerne durch ein Klavier. So war es bei Harakiri For The Sky auch schon in der Vergangenheit. Weitere zusätzliche Instrumente kommen fast nie vor, nur in „Heroin Waltz“ spielt auch mal eine Akustikgitarre eine Rolle.

Stilistische Unterschiede zum Vorgänger muss man schon genau suchen. Im Prinzip ist alles beim Alten geblieben, nur fällt „Arson“ tendenziell etwas weniger hart aus. Zwar hat auch „Arson“ sehr harte Momente mit donnernden Blastbeats, so wird zum Beispiel gegen Ende von „You Are The Scars“ ordentlich geballert und „Heroin Waltz“ knallt auch.

Das vorherige Album „III: Trauma“ wirkte insgesamt aber noch härter, man denke an „Funeral Dreams“ oder den Schlussteil von „Dry The River“. Dass „Arson“ im direkten Vergleich etwas weniger hart wirkt mag man schade finden, denn der Reiz des Vorgängers schöpfte sich gerade auch aus dem Kontrast zwischen der Eingängigkeit und der großen Härte des Klangbilds.

Wirklich gravierend ist der Unterschied aber nicht. Auch „Arson“ ist ein Black-Metal-Album und das steht zu keinem Zeitpunkt in Frage. Die Umsetzung ist Harakiri For The Sky abermals sehr gut gelungen. Von der Technik zweifelt an ihrem Können ohnehin niemand – spielerisch und produktionstechnisch ist „Arson“ tadellos.

Doch auch das Songwriting ist erneut auf einem wirklich hohen Niveau. Trotz des Anspruchs, den der Post Black Metal im Vergleich zur Urform des Black-Metal-Genres hat, haben Harakiri For The Sky auch auf „Arson“ wieder einen eingängigen, gut hörbaren Sound geschaffen.

Das ganze Klangbild entfaltet mit seiner Melodik und seiner Energie einen wahren Sog. Die wirklich herausragenden Alben „Aokigahara“ und „III: Trauma“ waren stellenweise noch etwas stärker, doch auch „Arson“ ist zweifellos mitreißend geworden. Allein die markanten Riffs von Liedern wie „The Graves We’ve Dug“ oder „Tomb Omnia“ haben echten Ohrwurm-Charakter – das muss man auf einem Black-Metal-Album der anspruchsvolleren Sorte erst einmal schaffen!

Fazit

Ein richtig gutes Album – wenn auch knapp hinter dem grandiosen Vorgänger.

Punkte: 8.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de