Arkuum ist der Name einer bisher noch unbekannten Black-Metal-Band aus der Pfalz. 2013 als Ein-Mann-Projekt von Gründer David gestartet, verfügt die Gruppe mittlerweile über ein vollständiges Lineup und gibt auch Konzerte.
Ihren Stil kündigen Arkuum als Atmospheric- oder Post Black Metal an. Diese Rezension beschäftigt sich mit ihrem zweiten Album “Die Letzte Agonie”, das am 4. August erscheint.
“Die Letzte Agonie” enthält fünf deutschsprachige Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 50 Minuten. Bei der Scheibe handelt es sich um ein Konzeptalbum über die fünf Sterbephasen, ein Modell der Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross. Manchem ist das Thema vielleicht aus dem Religions- oder Ethikunterricht der Schulzeit bekannt.
Die fünf Lieder des Albums heißen dann auch wie die besagten fünf Sterbephasen: “Verleugnung”, “Zorn”, “Handel”, “Verzweiflung” und “Akzeptanz”. Textlich wurden die Themen gut und durchaus anspruchsvoll dargestellt.
Vom Sound her trifft es die Selbstbezeichnung der Band als Atmospheric Black Metal ziemlich gut. Zu hören ist zweifellos Black Metal, aber eben nicht auf schiere Härte ausgelegt, sondern auf das Ambiente. Dementsprechend herrschen ein sehr kaltes Klangbild und eine ruhige, getragene Atmosphäre vor.
Rein von der klanglichen Seite gehen Arkuum auf “Die Letzte Agonie” ziemlich geradlinig vor. Der Black-Metal-Sound wird konsequent im Midtempo dargeboten. Gesanglich gibt sehr verzerrter Scream-Gesang den Ton an, sekundär kommen auch tiefe Growls hinzu. Die einzige regelmäßig auftretende Begleitung erfolgt durch ein Klavier.
Inmitten der Lieder können einem auch sehr ruhige Passagen begegnen, im Prinzip bietet “Die Letzte Agonie” aber nicht übermäßig viel Variation. Das zeigt sich beispielsweise an der Spielgeschwindigkeit. Selbst wenn Blastbeats donnern, bleibt die grundlegende Melodie in der für Arkuum typischen, mittleren Spielgeschwindigkeit. Gibt es einmal Ausbrüche ins Schnellere, sind diese kurz und bald fällt das Klangbild wieder ins Midtempo zurück.
Zusätzliche Stilelemente kommen – vom Klavier mal abgesehen – oft nur ein einziges Mal vor. Ob nun Streicher aus der Konserve oder der Klargesang in “Handel”, solche Gastspiele sind auf dem Album sehr rar gesät. Im Prinzip klingen die fünf Lieder auf “Die Letzte Agonie” dann doch recht ähnlich.
Das ist schade, denn mit den fünf Sterbephasen als Grundkonzept des Albums gäbe es eigentlich mehr Raum zur Variation. Es wäre schön, wenn das Klangbild die Verschiedenheit dieser Phasen in höherem Maße mittragen würde.
Die abwechslungsreichste Band sind Arkuum also nicht, von der Atmosphäre her kann sich ihr Album aber definitiv hören lassen. Das gelungene, in kalten Farben gezeichnete Klangbild ist absolut stimmig. Vom Ambiente her braucht sich die Band auch vor größeren Namen des Genres nicht zu verstecken.
Produktionstechnisch geht “Die Letzte Agonie” dabei vollkommen in Ordnung. Kein Hochglanz, aber ansprechend und zeitgemäß. Nicht erwarten sollte man hingegen hervorstechende spielerische Fertigkeiten wie Gitarrensoli oder dergleichen. Um die geht es hier auch einfach nicht. Im Vordergrund steht die Atmosphäre – und die passt.
Fazit
Kein Pflichtkauf, für Fans des Genres aber insgesamt ein hörenswertes Album.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de