Die Dark-Rock-Band Ewigheim besteht aus Schwadorf und Konstanz von The Vision Bleak und Yantit von Eisregen. Gegründet wurde die Band schon vor 20 Jahren, regelmäßig und dauerhaft ist das Trio aber erst seit 2012 aktiv.
Am 18. Januar erscheint Ewigheims neues Album “Irrlichter”. Es tritt die Nachfolge von “Schlaflieder” aus 2016 an. Mehr über “Irrlichter” erfahrt ihr in dieser Rezension.
Ein sachtes Klavierstück als Intro und neun vollwertige Lieder bringen “Irrlichter” auf eine Gesamtspielzeit von 45 Minuten. Wie immer wird auf Deutsch gesungen. Die Texte fallen dabei mal düster, mal zweifelnd, mal fatalistisch aus, dabei aber durchaus niveauvoll.
Mit “Irrlichter” setzen Ewigheim den Dark-Rock-Stil ihrer letzten Alben konsequent fort. Die alten Metal-Tage sind längst vergangen. Der Sound des Trios ist melodisch, eher weich und in kühlen Klangfarben gehalten. Vor dem instrumentalen Klangbild singt Konstanz mit einer sanften Klarstimme.
Fans der letzten Alben finden sich auf “Irrlichter” also gleich zurecht. Nur die Begleitinstrumente wurden ein bisschen neu justiert. Das Klavier ist geblieben, die Geige so gut wie verschwunden. Stattdessen wurde die elektronische Komponente wieder etwas hochgefahren, die hin und wieder auch Klassik-Sound aus der Konserve spielt.
Wirkliche Überraschungen sollte man nicht erwarten, dafür bietet “Irrlichter” den Ewigheim-Sound wie man ihn kennt und schätzt. Trotz des eher geradlinigen Sounds fällt das neue Album den Trios durchaus abwechslungsreich aus.
Es gibt flotte, fetzige Rock-Stücke wie “C’est La Vie”, öfter aber ruhige Rock-Songs, die im gemächlichen Downtempo dahintraben (“Leuchtturm”, “Verzeih mir”). Dazwischen finden sich auch einzelne Balladen (“Spinnenkind”).
Umgesetzt haben Ewigheim ihr Konzept wieder gut und sauber. Auch die Spielfertigkeiten sind ordentlich, wobei man aber keine Soli oder dergleichen erwarten sollte. Wichtiger ist ohnehin die Atmosphäre – und die ist gelungen. Der stimmige Düster-Sound von Ewigheim kommt gut herüber, wirkt dabei glaubhaft und keinesfalls kitschig.
Auch das Songwriting gefällt. Natürlich ist “Irrlichter” nicht als Hit-Schleuder angelegt, hat aber durchaus eingängige Melodien und den einen oder anderen griffigen Refrain zu bieten.
Fazit
Ein unaufgeregtes, stimmiges Dark-Rock-Album, das sich gut in die bisherige Werkreihe von Ewigheim einfügt.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de