A Secret Revealed – Sacrifices

A Secret Revealed sind eine Post-Metal-Band aus Würzburg. Im Jahr 2015 veröffentlichte die Gruppe ihr Debütalbum „The Bleakness“. Unter Fans der anspruchsvoll-härteren Schiene fand die Band damit zu Recht einige Beachtung.

2016 folgte ein abrupter Tritt auf die Bremse: A Secret Revealed hatten den Abgang ihres Sängers Paul zu verkraften. Zwar stieß noch im Laufe des Jahres ihr neuer Sänger Michael hinzu, ein neues Album ließ bisher aber auf sich warten.

Damit ist es nun vorbei: Mit „Sacrifices“ erscheint am 25. Januar das zweite Album der Band.

„Sacrifices“ enthält acht Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 55 Minuten. Gesungen wird erneut auf Englisch, die Texte sind wie gewohnt nachdenklich gehalten. Musikalisch gibt es im Vergleich zum Debütalbum Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede.

Betrachten wir zunächst die Auswirkungen des Sängerwechsels. Wie schon sein Vorgänger bietet auch der neue Sänger Michael einen sehr harten Gesang, der frei zwischen Growl und Scream hin- und herpendelt. Der Gesang wird auch in ruhigeren Momenten in voller Härte dargeboten.

Das Stilelement, auch bei zurückhaltendem Spiel die volle gesangliche Breitseite zu geben, haben A Secret Revealed also beibehalten. Dennoch werden durch den neuen Sängerwechsel auch neue Akzente gesetzt, eine Imitation des vorherigen Sängers und seiner markanten Singweise findet nicht statt.

Qualitativ steht der neue dem alten Sänger in nichts nach. Schade ist nur, dass der Gesang auf „Sacrifices“ manchmal leiser gemischt wurde als das hätte sein müssen. Der Stellenwert des Gesangs insgesamt ist dadurch etwas geringer als auf dem Debütalbum.

Abseits des Mikrofons haben A Secret Revealed die Grundzüge ihrer Musik ebenfalls beibehalten. Der Post-Metal-Sound der Würzburger ist melodisch, kraftvoll und setzt durchgehend auf kalte Klangfarben. Geboten wird ein anspruchsvolles, atmosphärisches Klangbild, das sich durch häufige Wechsel zwischen weichen und sehr harten Abschnitten auszeichnet.

Im Detail haben A Secret Revealed durchaus aber auch Dinge geändert. Die Einsätze von Klavier und Akustikgitarre, die ohnehin keinen allzu großen Stellenwert hatten, sind komplett entfallen. Auch hat sich die Gewichtung der ruhigen Passagen tendenziell erhöht. Zwar gibt es immer noch heftige Blastbeat-Attacken. Die langsamen, ja fast schon bedächtigen Abschnitte sind aber mehr geworden. Manchmal weht fast ein Hauch von Doom über die Platte.

Trotz der Einsparung von Klavier und Akustikgitarre ist „Sacrifices“ noch etwas abwechslungsreicher als das Debütalbum. So gibt es mit „Old Ghosts“ auch ein Stück, das teils beinahe rockig wirkt. „In Vain“ gönnt sich hingegen einen zwei Minuten langes, minimalistisches Instrumentalspiel als Einstieg.

Die Umsetzung ihres Konzepts ist A Secret Revealed auf „Sacrifices“ gut gelungen. Auf der technischen Seite punkten die Würzburger mit guten Spielfertigkeiten und nahtlosen, sauberen Übergängen zwischen ihren harten und weichen Momenten. Viel wichtiger sind aber die dichte Atmosphäre und die glaubhaft-kalte Stimmung des Albums.

In der Gesamtschau legen die Würzburger hier ein gelungenes, in sich stimmiges Album vor. Das einzige was fehlt ist ein richtiger Hit – so wie „Avoid The Light“ auf dem Debüt. Der Ohrwurm-Faktor steht beim Konzept von A Secret Revealed zwar längst nicht im Vordergrund. Ein Stück mit derart griffiger Melodie hätte man aber gern noch genommen.

Fazit

A Secret Revealed stehen für einen komplexen, durchaus auch anspruchsvollen Post-Metal-Sound. Wer sich davon nicht schrecken lässt, erhält mit „Sacrifices“ ein atmosphärisches, hörenswertes Album.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de