Das deutsche Rock-Trio Nitrogods hat sich auf diversen Festivals einen Namen gemacht und war auch im Vorprogramm bekannter Bands wie Grave Digger zu sehen. 2017 landete außerdem ihr Album „Roadkill BBQ“ auf einem respektablen Platz 63 der Charts.
Bisher läuft es für Nitrogods also gar nicht übel. Mit ihrem neuen Album „Rebel Dayz“ soll das natürlich möglichst so weitergehen. Erscheinungsdatum ist der 21. Juni.
„Rebel Dayz“ enthält 14 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 49 Minuten. Die darauf zu hörende Musik bezeichnen Nitrogods schlicht und einfach als Rock’n Roll.
Im Fall des Trios verbirgt sich dahinter melodischer, erdiger Stimmungs-Rock in meist flotter Spielgeschwindigkeit. Gelegentlich wird auch auf ein mittleres Spieltempo gedrosselt. Musikalische Einflüsse der Band reichen von Bluesrock bis zu klassischem Heavy Metal, mit dem Label Rock’n Roll fahren die drei Musiker aber ziemlich gut.
Zusammen mit der raubeinigen Stimme von Sänger Oimel erinnert das Konzept am ehesten an Bands wie Motörhead. Der Gesang ist dann auch zweifelsohne eines der wesentlichen Stilelemente des Albums. Oimels Stimmfarbe irgendwo zwischen Dieselmotor und rostigem Eimer prägt „Rebel Dayz“ ganz entschieden.
Für genau drei Lieder („415 DV“, „Blind As A Stone“, „Go Fast“) übernimmt ein anderer Sänger mit vergleichsweise sauberer Klarstimme das Ruder. Unabhängig vom Sänger sind die Texte des Albums durchgehend auf Englisch gehalten und eher leichte Kost.
Laut Pressetext sei die Band zwar auch „auf das Zwischenmenschliche eingegangen“, selten sind die Probleme aber größer als ein beschwerlicher weil angetrunkener Heimweg („Blind As A Stone“). Das ist voll in Ordnung, „Rebel Dayz“ ist eben Unterhaltungsmusik und will auch nichts anderes sein.
Der Sound fällt dann auch entsprechend kurzweilig und stimmungsvoll aus. Das geradlinige Klangbild wirkt dabei erdig, direkt, aber nie prollig. Spielerischer Höhepunkt sind die richtig guten, auf den Punkt umgesetzten Gitarrensoli.
An denen zeigt sich dann auch, dass Produktion und Abmischung hier ganze Arbeit geleistet haben. „Rebel Dayz“ wirkt insgesamt gewollt hausbacken und keinesfalls überproduziert. Die schicken Soli kommen dann aber doch sauber und klar heraus.
Punkten können Nitrogods auch beim Songwriting. Die Lieder auf „Rebel Dayz“ fallen durch die Bank eigängig aus und tragen das stimmungsorientierte Konzept der Band voll mit. Fast immer sind die Melodien sind griffig und gehen gut ins Ohr.
Fazit
Ein kurzweiliges, gut gemachtes Rock-Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de