Gute zweieinhalb Jahre nach ihrem letzten Album “Meredead” holt die Symphonic-Metal-Band Leaves’ Eyes zu ihrem nächsten Streich aus. Das neue Album der deutsch-norwegischen Gruppe trägt den Titel “Symphonies of the Night” und erscheint am heutigen Freitag.
Nach dem stilistisch doch eher überraschenden “Meredead” knüpft “Symphonies of the Night” wieder an den gewohnten Sound früherer Alben an.
Das im April 2011 erschienene “Meredead” brach seinerzeit durchaus mit den Erwartungen. Leaves Eyes’ hatten ihren Symphonic-Anteil auf diesem Album deutlich zurückgefahren und stattdessen eine Vielzahl von Folklore-Elementen mit eingebracht.
“Symphonies of the Night” zeigt sich nun dagegen wieder als klassisches Symphonic-Metal-Album. Einige Folklore-Elemente sind im Sound von Leaves’ Eyes nach wie vor vorhanden, doch die gab es auch schon vor “Meredead”. Im Gegensatz zu “Meredead” hat die Folklore-Schiene auf “Symphonies of the Night” aber nur noch begleitenden Charakter.
Stattdessen zeigt sich auf dem neuen Album ein wieder deutlich höherer Stellenwert der symphonischen Elemente. Das Album als Ganzes ist spürbar mehr mit Streichern und orchestralen Einwürfen inszeniert als sein Vorgänger, der typische Bombast des Genres ist mit “Symphonies of the Night” zurückgekehrt.
Somit sind Leaves’ Eyes nun also wieder beim klassischen Symphonic Metal angelangt. Das gesamte Klangbild ist also hochmelodisch und stark auf den operettenhaften Gesang von Frontfrau Liv Kristine ausgerichtet. Im Gegensatz zu anderen Bands des Genres verwenden Leaves’ Eyes wie gewohnt aber auch Growl-Gesang.
Die Growls von Sänger Alexander bilden einen markanten Kontrast zum übrigen Klangbild. Einen Stellenwert wie Liv Kristines Klargesang hat er dabei aber nicht. So wird der Einsatz der Growls auf “Symphonies of the Night” keinesfalls zum permanenten Duett mit Liv Kristine. Stattdessen haben die Growls lediglich begleitenden Charakter und kommen auch lange nicht in jedem der Lieder vor.
Von der Umsetzung her zeigen sich Leaves’ Eyes erneut von einer guten Seite. Sämtliche Gesangs- und Instrumentalfertigkeiten sind tadellos, die technische Abmischung ist immer hochwertig. Das Songwriting ist überdies gelungen und auch für genügend Abwechslung ist gesorgt. So haben Leaves’ Eyes auf ihrem neuen Album neben den schnellen Stücken auch einen relativ hohen Balladenanteil. Berechenbar wird es dabei nicht, denn selbst wenn ein Stück als Ballade startet, kann es sich in seinem Verlauf noch zur schnellen Metal-Nummer entwickeln (“Eleonore de Provence”).
Fazit
Leaves’ Eyes halten ihr Niveau und legen erneut ein gutes Album vor.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de