Firtan – Niedergang

2010 fand sich die süddeutsche Gruppe Fritan zusammen und macht seitdem Black Metal mit diversen Einflüssen. Jüngst hat die Band ihr Debütalbum „Niedergang“ veröffentlicht.

Ob dieser „Niedergang“ für Firtan eher zum Aufstieg werden kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.

firtan - niedergang

Mit Intro und acht Liedern kommt „Niedergang“ auf eine Gesamtspielzeit von rund 49 Minuten. Geboten wird ein auf Black Metal aufgebauter, gitarrenlastiger Sound, der mit verschiedenen Details ausgeschmückt wird.

Trotz verzerrtem Gesang und auch einigen Blastbeat-Stellen gehören Firtan nicht zu den ganz harten Vertretern des Genres. So bleiben die Strophen häufig im Midtempo und im Verlauf der Stücke trifft man auch auf Abschnitte mit gesprochenem Textvortrag oder Akustikgitarre.

Die Hintergründe sind oft symphonisch aufgebaut und setzen auf die Klänge von Klavier oder Streichinstrumenten. Gerne verleihen die Hintergründe dem Klangbild auch eine hörbar epische Note. Alles in allem ist die Musik von Firtan durchaus anspruchsvoll aufgebaut. Das heißt auch, dass der Fokus vor allem auf der Atmosphäre liegt und weniger auf zugänglichen Melodien oder Refrains.

Zu einem großen Herausstellungsmerkmal des Albums wird der besondere Gesangsstil. Die stets deutschsprachigen Texte werden in verzerrter Form dargeboten, die Art und Weise des Gesangs unterscheidet sich aber vom üblichen, gutturalen Black-Metal-Scream. So ist der Gesang vergleichsweise hoch und es wird deutlich mehr Stimme hineingelegt als bei anderen Black-Metal-Bands.

Teilweise wirkt der Gesang mehr als markerschütternder (Klar-)Schrei denn als typischer Gutturalgesang. Stellenweise greifen Firtan aber auch auf den sonst üblichen, „normalen“ Guttural-Scream zurück.

Doch wie haben Firtan ihr Konzept nun umgesetzt? Für ein Debütalbum erstaunlich souverän. „Niedergang“ ist insgesamt atmosphärisch dicht und auch abwechslungsreich geworden. Die symphonischen Hintergründe wirken passend und nicht aufgesetzt, auch die Übergänge zu Akustikinstrumenten sind fließend.

Nennenswerte Soli oder anderweitige spielerisch hervorstechenden Passagen sollte man hingegen nicht erwarten. Auf solche Attribute kommt es bei diesem vor allem auf die Atmosphäre ausgelegten Album auch nicht wirklich an. Die Stimmung und das Ambiente des Albums, die seine eigentliche Intention bilden, kommen hingegen gut zur Geltung.

Fazit

Ein gutes Debütalbum, das Lust auf mehr macht.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de