Schwarzer Engel – Imperium I

Die Dark/Gothic-Metal-Band Schwarzer Engel besteht im Kern nur aus ihrem Kopf und Sänger Dave Jason. Es gibt zwar auch eine Live-Besetzung, die gesamte Komposition wie auch so ziemlich alles andere erledigt Jason aber in Eigenregie.

Die nächsten Alben von Schwarzer Engel will der Musiker als zusammenhängender Werkreihe veröffentlichen. Der erste Teil trägt den Titel „Imperium I – Im Reich der Götter“ und erscheint am 24. April. Hier erfahrt ihr mehr über das Album.

schwarzer engel - imperium i

„Imperium I“ enthält in der Standart-Version elf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von rund 43 Minuten. Wer möchte bekommt das Album auch als Digipak mit einem Lied mehr.

Wie von Schwarzer Engel gewohnt sind die Texte auch auf „Imperium I“ wieder durchgehend auf Deutsch gehalten. Musikalisch gehört die Band zur melodischen Seite des Gothic Metal, wobei der Sound des Albums aber eine hohe stilistische Bandbreite hat und sich nicht fest an Genre-Grenzen hält.

Die etwas wuchtigeren Stücke sind tatsächlich fest im Metal verwurzelt. In diesen Liedern treten zum Klargesang auch gelegentliche Einwürfe von gutturalem Gesang hinzu. Das Schlagzeug geht hierzu dann auch gerne in den Blastbeat über und hämmert ein wuchtiges Fundament auf das Parkett.

In anderen Liedern fallen die Blastbeats hingegen komplett weg, das Spieltempo verringert sich und die gesamte Rhythmik und Struktur findet sich im Rock-Bereich wieder. Diese Abschnitte des Albums wecken Erinnerungen an diverse Gothic-Rock- oder auch NDH-Bands.

Die Ausflüge in den Rock-Bereich sind vielleicht nicht unbedingt nach dem Geschmack der klassischen Gothic-Metal-Fans, machen „Imperium I“ aber sehr abwechslungsreich. Hierzu trägt auch die vielseitige Orchestrierung im Hintergrund der Musik bei.

Mal dringen aus dem Hintergrund des Klangbildes elektronische Schleifen nach vorne, mal klassisches Klavier und mal orchestraler Bombast mit dem Klang von Streichinstrumenten. Gelegentlich werden auch weitere Effekte wie ein Glockenspiel eingesampelt. Insgesamt fällt die Begleit-Programmierung damit deutlich aufwändiger aus als auf dem vorherigen Album „In Brennenden Himmeln“, was die sehr abwechslungsreiche Auslegung von „Imperium I“ nochmals unterstreicht.

Die übrigen Instrumente treten dafür einen Schritt zurück. Spielerisch geben auch die sich keine Blöße, auf wirklich hervorstechende Riffs oder dergleichen sollte man aber nicht hoffen. Dahingehend bot das Vorgängeralbum ein wenig mehr.

Textlich bieten Schwarzer Engel nach wie vor den Genre-Standart. Es wird alles besungen, was irgendwie düster klingt. Dazu werden ab und an auch religiöse Bezüge herangezogen, ohne dass sich aber wirklich inhaltlich damit beschäftigt werden würde. Genre-Standart eben.

Schauen wir uns abschließend noch das Songwriting an: Das ist an sich gelungen und sorgt mit einer guten Melodieführung dafür, dass eine ganze Reihe an Stücken gut ins Ohr geht. Der eine ganz große Hit ist dafür nicht dabei, insgesamt kann sich die Komposition aber sicher hören lassen.

Fazit

Zum Pflichtkauf reicht es bei „Imperium I“ zwar nicht, für Fans des Genres ist das vielseitige Album aber durchaus hörenswert.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de