Wolves Den ist das neue Betätigungsfeld der früheren Equilibrium-Mitglieder Helge Stang und Manuel Di Camillo. Die in München ansässige Band spielt Black Metal und hat vor einigen Wochen ihr Debütalbum „Deus Vult“ veröffentlicht.
Wie es geworden ist und ob es Gemeinsamkeiten mit Equilibrium gibt erfahrt ihr in dieser Rezension.
Wenn der erste Equilibrium-Sänger Helge Stang und einer der ehemaligen Equilibrium-Schlagzeuger Manuel Di Camillo wieder gemeinsam Musik machen, muss das Ergebnis dann klingen wie früher Equilibrium?
Ganz im Gegenteil! Wolves Den haben mit dem eher partylastigen Pagan Metal und den stimmungsträchtigen Schunkel-Melodien von Equilibrium rein gar nichts am Hut. So ist der Sound bei Wolves Den deutlich ernster und auch ein gutes Stück düsterer als das bei Equilibrium jemals der Fall war.
Ihr rund 46 Minuten langes Debütalbum „Deus Vult“, das ein Intro und acht Lieder enthält, bietet deutschsprachigen (Melodic) Black Metal. Dieser wird öfter auch recht langsamer Spielgeschwindigkeit dargeboten und erhält recht häufig einen Synthesizer-Hintergrund. Der Gesang ist dabei für die Verhältnisse des Genres gar nicht so extrem verzerrt, sodass das Textverständnis verglichen mit anderen Black-Metal-Bands noch relativ ausgeprägt ist.
Vom Konzept her haut melodischer Black Metal mit Syntheziser-Hintergründen natürlich niemanden mehr vom Hocker. Tatsächlich agieren Wolves Den sehr geradlinig, von den wenigen obligatorischen Sprinklern der Akustikgitarre abgesehen sollte man keine wie auch immer gearteten Einflüsse anderer Genres erwarten. Man könnte direkt in Versuchung kommen, den Münchnern den Oldschool-Stempel aufzudrücken.
Das muss an sich ja nicht schlecht sein, einige Besonderheiten und etwas mehr Wiedererkennungswert hätte es aber schon sein dürfen. Wolves Den erfinden stilistisch das Rad also keinesfalls neu, die Umsetzung ihres Albums kann sich aber durchaus hören lassen.
So kreiert die Band hier ein atmosphärisches, gelungen dystopisches Klangbild. Neben einem sauberen, kalten Riffing gefallen auch die fließenden Wechsel zwischen schnelleren und langsamen Passagen und die unaufdringliche, dabei aber stimmungsvolle Synthesizer-Untermalung. Auch wenn „Deus Vult“ die ganz großen Momente vermissen lässt, sind hier also definitiv Musiker am Werk, die ihr Handwerk verstehen.
Fazit
Stilistisch nichts besonderes, aber durchgehend souverän umgesetzt.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de