Dark Rock, Wave Rock, Gothic Rock – irgendwo zwischen diesen Genres kann man die italienische Gruppe Spiral69 ansiedeln. Die Band aus Rom startet mit ihrem neuen Album „Second Chance“ in das neue Jahr. Erscheinungstermin ist der 8. Januar.
In dieser Rezension erfahrt ihr mehr darüber.
„Second Chance“ enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 48 Minuten. Gesungen wird durchgehend auf Englisch. Spiral69 zeigen sich auf dem Album mit einem ruhigen Rock-Sound, der nur sachte von Elektronik unterfüttert wird.
Breite Synthesizer-Hintergründe wie sie bei diversen Gothic-Rock-Bands vorkommen sind nicht die Sache von Spiral69. Stattdessen kommt der Akustikgitarre einige Bedeutung zu, darüber hinaus wird gerne Klavier eingesetzt, hin und wieder auch Streicher oder sogar ein Glockenspiel.
Dieses Aufgebot an Instrumenten macht schon klar, dass Spiral69 zu den sanfteren Vertretern ihres Genres zählen. Und ja, so ist es auch. Der Sound wird selbst in schnelleren Liedern nie wirklich hart und der Anteil von (Rock-)Balladen auf „Second Chance“ ist hoch. Mit „No Mercy“ gibt es sogar ein gefühlvolles Duett mit Klavierbegleitung.
Knackige Rock-Hymnen sollte man auf „Second Chance“ also besser nicht suchen. Dafür bietet das Album eine melancholische Atmosphäre, die durchaus gelungen umgesetzt wurde. Zwar gehören Spiral69 wie erwähnt nicht zu den harten Rockern, auf der anderen Seite driftet ihr ruhig-melancholisches Konzept aber auch nie in Kitsch oder Schlager ab.
Die Italiener positionieren sich als niveauvolle Dark-Rock-Band, die durchaus auch einigen Anspruch mitbringt. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Das Songwriting ist gut, auch wenn das Album nicht auf echte Hits ausgerichtet ist, und die gedämpfte Atmosphäre der CD wirkt nie künstlich oder aufgesetzt.
Überzeugen kann „Second Chance“ auch mit einer sauberen Produktion. Was das gelungene, aber recht gleichmäßige Album nicht hat sind große Aha-Momente, die wirklich überraschen. Freunde des etwas anspruchsvolleren Düsterrocks werden darüber aber hinwegsehen können.
Fazit
Man sollte sich bewusst machen, um was für eine Art von Album es hier geht: „Second Chance“ ist nicht das große Hit-Album, das eine Reihe von Ohrwürmern liefert. „Second Chance“ ist aber auch nicht die platte Schnulzen-CD.
Spiral69 bedienen die etwas anspruchsvollere Ausprägung des Genres und liefern hier schlicht und einfach ein ruhiges und melancholisches Rock-Album ab. Wer sich davon angesprochen fühlt, kann getrost zugreifen.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de