Der Elektro-Musiker Rummelsnuff erhält schon seit einiger Zeit musikalische Unterstützung von einem treuen Gefährten, der ihm selten von der Seite weicht. Die Rede ist von „Maat“ Asbach, der mit seinem klassischen Tenorgesang die Reibeisenstimme von „Käpt’n“ Rummelsnuff kontrastiert.
Das neue Rummelsnuff-Album feiert das Bündnis der beiden Originale und heißt deshalb schlicht „Rummelsnuff & Asbach“. Erscheinen wird es am 2. September. Mehr darüber erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Rummelsnuff & Asbach“ enthält 14 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 47 Minuten. Fast alle Stücke sind auf Deutsch, nur „Crystal Ball“ ist auf Englisch. Vom Sound her bewegt sich das Album in für Rummelsnuff typischen Bahnen: Zu hören ist eigenwillige elektronische Musik, die ebenso schrullig wie unterhaltsam ist.
Obwohl „Maat“ Asbach nun gleichberechtigt im Albumtitel steht, ist auch das neue Rummelsnuff-Album natürlich vorwiegend auf Rummelsnuff zugeschnitten. Asbach singt zwar auch mal einen Titel allein (das englische „Crystal Ball“), hält sich in anderen Stücken dafür aber komplett zurück.
Auch jene Lieder, in denen sowohl Rummelsnuff als auch Asbach singen, sind keinesfalls als permanentes Duett umgesetzt worden. Asbach ergänzt Rummelsnuff und bildet mit seiner klassischen Singstimme einen gelungenen Kontrast zu dessen Rostiger-Eimer-Stimme, zieht von der Gewichtung her mit dem Einsatz des „Käpt’n“ aber nicht gleichauf.
Der Rummelsnuff-Sound bleibt also auch mit Asbach immer ein Rummelsnuff-Sound. Auch die Themenauswahl ist wieder typisch: Es geht überwiegend um die schon in früheren Jahren besungenen Themen Handwerk („Helmut“, „Straßenbau“), Seefahrt („Bursche“) und Kraftsport („Eisengott“, „Harzer Käse“, „Zuchtvieh“). Für ein bisschen Homoerotik ist natürlich auch gesorgt („Springkraut“).
Die Umsetzung fällt wie gewohnt ziemlich abwechslungsreich aus. Meistens herrscht ein eher fröhliches Klangbild vor, immer wieder wird es aber auch melancholisch. Das Fundament ist immer elektronisch, es finden sich aber auch mal Klavier, Kirchenorgel oder Akkordeon. Rein Instrumental reicht die Bandbreite von sakralem Prunk („Eisengott“) bis hin zu buntem Kindergeburtstag („Haferschleim“).
Auf die musikalische Essenz reduziert ist „Rummelsnuff & Asbach“ dabei eigentlich wenig beeindruckend. Und ist Rummelsnuff überhaupt ein guter Sänger? Wahrscheinlich nicht. Die Musik des unübersehbaren ehemaligen Türstehers hört man aber auch nicht wegen besonders guter Refrains, aufregender Kompositionen oder musikalischer beziehungsweise gesanglicher Fähigkeiten.
Das Besondere an Rummelsnuff ist einfach der herrlich skurrile, abgedrehte Sound und das Entertainment, das dahintersteht. Und darauf kann man sich auch auf „Rummelsnuff & Asbach“ wieder verlassen.
Fazit
Das Kraftpaket Rummelsnuff ist rein musikalisch eigentlich ein Fliegengewicht, überzeugt aber als großer Entertainer. Wer Elektro-Musik abseits ausgetretener Pfade schätzt, wird mit dem holprigen, trashigen und wunderbar kuriosen Sound von „Rummelsnuff & Asbach“ gut bedient.
Auf eine Punktewertung wird verzichtet.
(ohne Punktewertung)
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
Pingback: Rummelsnuff am 7.10. in Wiesbaden | DARK-FESTIVALS.DE