Die Hamburger Gothic-Rocker Mono Inc. starten mit einem neuen Album in das neue Jahr. Dieses trägt den Titel „Together Till The End“ und ist ab dem 13. Januar erhältlich.
Das neue Werk der vier Musiker bringt Mono Inc. sowohl sprachlich als auch vom Sound her wieder ein Stück weit zurück zu ihren Wurzeln. Mehr über das in maritimer Optik daherkommende Album erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Together Till The End“ kommt mit elf Liedern und einem Outro auf eine Gesamtspielzeit von rund 52 Minuten. Die Liedsprache des Albums ist – wie bei den frühen Werken der Band – durchgehend Englisch. Auf den letzten beiden Alben „Nimmermehr“ (2013) und „Terlingua“ (2015) wurde auch auf Deutsch gesungen – das ist nun weggefallen.
Mono Inc. selbst kündigen „Together Till The End“ als Konzeptalbum an. Das grundlegende Thema des Albums ist demnach eine tragische Seereise mit all ihren Facetten.
Hierzu muss man jedoch feststellen, dass sich das Konzept zwar in den Texten, jedoch kaum im Klang des Albums niederschlägt. Mit „The Tide“ gibt es ein einziges Lied, das kürzeste des Albums, das mit Akkordeon und mehrstimmigem Gesang ein wenig die Schunkel-Atmosphäre bedient.
Ansonsten beschränken sich die klanglichen Einflüsse des Konzepts auf einige hier und dort eingestreute Wellengeräusche. Fans von Mono Inc. werden es auch kaum anders erwartet haben, schon auf dem letzten Album „Terlingua“ schlug dessen Wildwest-Konzept ja nicht großartig auf den Sound durch.
Der funktioniert auch auf dem neuen Album wieder nach dem bewährten Prinzip der Hamburger Band: Weicher, sehr melodischer Gothic Rock wird moderat durch Elektronik begleitet. Im Vordergrund steht die markante, tiefe Klarstimme von Sänger Martin Engler, im Hintergrund setzt Schlagzeugerin Katha Mia mit ihrem hohen Begleitgesang die Akzente.
Alles wie immer also? Nicht ganz, denn „Together Till The End“ fällt deutlich flotter und rockiger aus als das vorherige Album. Der Anteil der schnellen, stimmungsvollen Lieder ist deutlich gestiegen. Rock-Balladen gibt es noch, aber keine wirklichen Schnulzen mehr. Mono Inc., die zuvor zumindest partiell auch schlagereske Momente hatten, haben auf „Together Till The End“ den Schmalz weggelassen.
Das Ergebnis steht den vier Musikern wirklich gut. Natürlich sind Mono Inc. keine harten Rocker und wollen sicher auch keine sein, dass „Together Till The End“ wieder mehr aufs Gas drückt, weiß aber durchaus zu gefallen.
Das Album ist eingängig und sehr stimmungsvoll, wofür neben dem Mehr an Tempo vor allem auch ein durchgehend gelungenes Songwriting sorgt. Einige Ohrwürmer sind definitiv dabei und werden garantiert auch live gut einschlagen.
Zum Schluss seien noch die beiden Features des Albums erwähnt: In „Boatman“ ist Ronan Harris von VNV Nation als Gastsänger mit von der Partie. Heraus kommt dabei ein schönes Duett im mittleren Spieltempo.
Das zweite Feature „Children Of The Dark“ bietet gleich drei Gastsänger auf: Joachim Witt, Tilo Wolff (Lacrimosa) und Chris Harms (Lord Of The Lost). Der sehr stimmungsvolle Song ist ein echter Hit und einer der Höhepunkte des Albums.
Fazit
Ein gutes und eingängiges Gothic-Rock-Album, das Mono Inc. wieder von einer flotteren Seite zeigt als zuletzt.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de
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