And There Will Be Blood aus dem Raum Osnabrück fanden sich 2011 zusammen und machen eine wuchtige Mischung aus Death Metal und Hardcore. Bisher hat die Gruppe zwei EPs veröffentlicht, mit „Obitus“ erscheint nun auch das Debütalbum.
Erhältlich ist das Werk ab diesem Freitag. In dieser Rezension erfahrt ihr mehr darüber.
„Obitus“ enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 43 Minuten. Gesungen wird durchgehend auf Englisch. Die Texte folgen keinem bestimmten inhaltlichen Konzept und zeigen daher eine recht große Themenauswahl. Mal geht es um ein Endzeitszenario, mal um die Frage nach einer höheren Macht, mal wurde ein Text aber auch schlicht von einem Spielfilm inspiriert.
Das Klangbild des Albums ist sehr heavy. „Obitus“ ist keines der melodischen Metalcore-Alben, von denen es in letzter Zeit viele gibt. And There Will Be Blood setzen auf durchaus harten Death Metal, der mit einigen Core-Elementen gewürzt wird. Es gibt auf dem Album auch melodische Gitarrenpassagen, aber keinen andauernden melodischen Überbau wie auf Alben der Melodic-Death- oder eben Metalcore-Richtung. „Obitus“ hat Ecken und Kanten und das ist auch so gewollt.
Dementsprechend wird auch komplett auf Klargesang verzichtet. Stattdessen gibt ein konsequenter Wechsel zwischen Growl und Scream den Ton an. Passend zum Härtegrad fällt auch die Umsetzung des Albums relativ geradlinig und schnörkellos aus. Samples oder elektronische Schleifen sind selten, die Band konzentriert sich voll auf die Metal-Instrumente.
Meistens wird ein mittleres Spieltempo an den Tag gelegt, es gibt aber auch schnellere Passagen, in denen And There Will Be Blood auch gerne von Blastbeats Gebrauch machen. Neu ist das Konzept der Band natürlich nicht, wirkliche Innovationen sollte man auf „Obitus“ besser nicht erwarten. Mit der Umsetzung können And There Will Be Blood aber definitiv punkten. Auffallend sind die wirklich guten Gitarrenabschnitte und das generell hohe spielerische Niveau. Was die fünf Musiker drauf haben ist gerade für ein Debütalbum beachtlich.
Auch von der Stimmung her weiß „Obitus“ durchaus zu gefallen. Der kompromisslos harte, geradlinige Sound macht Laune und wird bei Freunden des Genres Anklang finden. Vom Songwriting her wäre aber mehr drin gewesen. Dass wie bei „Belial“ ein Refrain wirklich hängen bleibt, ist leider die Ausnahme.
Auch klingen manche Lieder etwas zu gleich. Wenn ein Song wie „Blackness“ mal hervorsticht, dann durch seine Länge oder irgendwelches Geklimper im Hintergrund – aber eben nicht durch seine eigentliche Essenz. Auch hier ist das Songwriting gefordert und sollte beim nächsten Mal noch mehr Akzente setzen.
Fazit
And There Will Be Blood machen nichts wirklich neu, setzen ihren wuchtig-brachialen Sound aber absolut souverän um. Freunde der härteren Klänge können ruhig zugreifen – und mit etwas Nacharbeit beim Songwriting ist in Zukunft vielleicht noch mehr drin!
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de