Spiritual Front aus Italien stehen für melancholischen Gitarren-Pop mit Charakter. Fünf Jahre nach ihrem letzten Werk veröffentlicht die Band um Simone Salvatori in Kürze wieder ein neues Album.
Es trägt den Titel “Amour Braque” und erscheint am 23. März.
“Amour Braque” enthält ein Intro und zwölf Lieder. Die Gesamtspielzeit liegt bei rund 51 Minuten. Es gibt das Album auch in aufgemotzten Versionen mit diversem Bonusmaterial, Gegenstand der Rezension ist aber wie immer nur die Standard-Ausgabe.
Wie auf den vorherigen Alben singen Spiritual Front auch auf “Amour Braque” in englischer Sprache. An der Themensetzung der Band hat sich dabei nichts geändert. Es geht vor allem um Liebe, Sex und alles was damit zu tun hat. So manches Italiener-Klischee haben Spiritual Front ja schon immer gerne bestätigt.
Musikalisch geht die Gruppe dabei ebenfalls gewohnte Wege. Zu hören ist eine eher nachdenkliche oder melancholische Popmusik, die vor allem auf die Atmosphäre ausgelegt ist. Im Mittelpunkt steht immer der Gesang von Frontmann Simone, die instrumentale Seite der Band ist dagegen durchaus abwechslungsreich.
Das Fundament bilden Gitarre, Bass und ein waches Schlagzeug. Nicht immer muss es sich dabei um eine E-Gitarre handeln, wodurch das Klangbild vom Bass abgesehen oft auch akustisch bleibt. Vervollständigt wird das meist recht volle Klangbild dann von ganz verschiedenen Instrumenten.
Oft begegnen einem Streichinstrumente oder eine Trompete, manchmal aber auch Akkordeon oder Klavier. All das zusammen bildet dann einen stimmungsvollen, sehr eigenen und durchaus auch variantenreichen Sound.
Neben eher gedämpften Stücken (“Tenderness Through Violence”, “This Past Was Only Mine”) gibt es auch stimmungsvollere, schnellere Stücke, die fast rockig wirken (“Disaffection”, “Battuage”). Gelegentlich überraschen Spiritual Front sogar richtig und setzen entgegen ihrer eigentlichen Natur warme und freundliche Klangfarben ein (“Beauty And Decay”).
Umgesetzt haben Spiritual Front ihr Konzept wirklich gut. Ihr Songwriting überzeugt nicht nur mit seiner Vielseitigkeit und der gelungenen Atmosphäre, sondern fällt auch eingängig und zugänglich aus.
Aber gibt es an “Amour Braque” auch etwas auszusetzen? Eigentlich nur, dass die Lieder des Albums nicht an die ganz großen Spiritual-Front-Hits von früher herankommen (“Jesus Died In Las Vegas”, “I Walk The Dead Line”).
Fazit
Gut gemachter, niveauvoller Schwermuts-Pop.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de