Erdling – Dämon

Ob NHD, Dark- oder Electro-Rock: Stimmungsvolle, deutschsprachige Rockmusik liegt voll im Trend. Im Fahrwasser bekannter Gruppen wie Megaherz oder Eisbrecher haben sich in den letzten Jahren daher dutzende Newcomer-Bands gebildet, die es den Großen gleichtun wollen. 

Emsig wie kaum ein anderer geht dabei der ehemalige Stahlmann-Gitarrist Nils alias Neill zu Werke. Mit seiner Band Erdling legt er nun schon das dritte Album innerhalb von drei Jahren vor. Es trägt den Titel „Dämon“ und erscheint am 27. Juli.

„Dämon“ erscheint sowohl als normale CD als auch als limitiertes Boxset. Wie immer beschäftigt sich die Rezension ausschließlich mit der Standard-Version des Albums. Auf der finden sich zwölf Lieder mit einer Gesamtlaufzeit von rund 46 Minuten.

Das musikalische Konzept von Erdling hat sich nicht verändert und ist schnell erklärt. Geboten wird melodischer, stimmungsvoller Rock mit deutschen Texten. Im Hintergrund gibt es mal mehr und mal weniger Elektronik, die dem Klangbild mit unter einen düsteren Touch verleiht. Das wars.

Insgesamt kann man die Musik von Erdling wohl als Dark Rock mit einem guten Schuss NDH bezeichnen. Die Liedtexte der vierköpfigen Band sind dabei so, wie man sie im Genre erwartet. Oft geht es um zwischenmenschliche Gefühle und oft um, naja, eigentlich um nichts. Es ist nun mal vergnügliche Musik, an der die Fans ihren Spaß haben sollen.

Was das angeht, wissen Erdling auch auf „Dämon“ wieder zu liefern. Ihr Album ist melodisch, eingängig und geht gut ins Ohr. Zwischendurch gibt es auch mal eine Ballade („Schau nicht mehr zurück“), meistens aber recht flotte, lockere Stücke, die einfach Laune machen.

Produktion und Spielfertigkeiten sind dabei zeitgemäß, das Songwriting eingängig. Auf „Dämon“ mag nichts enthalten sein, was irgendwie neu ist oder noch kein anderer gemacht hat. Erdling sind aber auch nicht angetreten, um das Rad neu zu erfinden. Sie versprechen ihren Fans schlicht ausgelassenen, gut gemachten Rock im populären Stil – und sie halten ihr Versprechen.

Fazit

„Dämon“ bietet vor allem mehr vom Gleichen. Fans des Genres muss das aber nicht schrecken, denn nach wie vor setzen Erdling das an sich bekannte Konzept gelungen und stimmungsvoll um.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de