In diesem Monat wird mit „The Water Fields“ das dritte Album der französischen Metal-Band The Old Dead Tree veröffentlicht. Sänger Manuel Munoz beschreibt die elf Stücke umfassende CD als Konzeptalbum über das Bedürfnis, sich vor der Realität zu verstecken und passiv zu bleiben wenn man auf glühenden Kohlen sitzt. Die „Water Fields“ an sich als einen erdachten Platz, an dem man Schutz vor Schmerz und den Zweifeln des Alltags findet.
Ob das Konzept zu einem hörenswerten Ergebnis geführt hat, verrät die Rezension.
Wie auf den Vorgängeralben ist das Markenzeichen von The Old Dead Tree auch auf „The Water Fields“ wieder dabei. Dieses ist der charakteristische Gesang von Sänger Manuel Munoz, der sich, womit der in der kompletten Metal-Landschaft eine echte Ausnahme darstellt, sowohl für den klaren Gesang als auch für die gegrowlten Liedteile verantwortlich zeigt.
Dies geschieht sehr ausgereift in fließenden Übergängen. Gerade noch erklingt Munoz‘ Stimme klar und sanft in einer ruhigen Passage, doch schon in der nächsten Sekunde schreit er aus dem tiefsten Inneren die Textzeilen heraus.
„Start The Fire“ heißt das erste Stück auf der CD, mit dem es gleich ordentlich etwas auf die Ohren gibt, wobei bereits das oben genannte Schema eindrucksvoll zum Einsatz kommt.
Wie Munoz‘ Stimme verhält sich auch die Instrumentarisierung: Eben noch eine melodische, zurückhaltende Passage, in der mitunter auch vor der Verwendung einer akustischen Gitarre nicht zurückgeschreckt wird, im nächsten Moment aber schon wuchtige Basslinien und schnelles Schlagzeugspiel.
Der Anbruch des zweiten Stücks, „Don’t Wake Me Up (Those Who Never Wear White)“, fällt beim ersten Hören gar nicht richtig auf, da das erste Stück nahtlos in das zweite übergeht: Eine Pause zwischen den Liedern gibt es nicht und der Ausklang des ersten Stückes fährt im zweiten fort. Sehr interessant gemacht!
Mit fast ausschließlich klarem Gesang kommt das für das Album namensgebende Stück „The Water Fields“ aus, das im Stile einer Rock-Ballade gehalten wurde.
Die restlichen Stücke schließen eher an den klassischen Aufbau von The Old Dead Tree an, also mit abwechselnd harten und weichen Gesangs- und Instrumental-Strukturen.
Das letzte Stück der CD, „This Is Now Farewell“ („Dies ist nun der Abschied“), ist rein instrumental gehalten.
Fazit
Mit „The Water Fields“ haben The Old Dead Tree ein kraftvolles, abwechslungsreiches Metal-Album hingelegt.
Die vier Musiker aus Paris haben hohes musikalisches Niveau und ein durchdachtes Album hervorgebracht, das uneingeschränkt zu empfehlen ist.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de