Svartsot – Ravnenes Saga

Mit „Ravnenes Saga“ erscheint Anfang November das Debutalbum der dänischen Folk-Metal-Band Svartsot.

Die 2005 gegründete Band gewann 2006 den dänischen Metal Grand Prix, einen Wettbewerb für Metal-Bands aus Dänemark.

Ob sich der Griff zum Debut der sechs Musiker lohnt, verrät diese Rezension.

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Der Albumtitel „Ravnenes Saga“ bedeuted „Sage der Raben“ und bezieht sich auf die Raben des Gottes Odin, Hugin und Munin („Gedanke“ und „Erinnerung“). Der nordisch-germanischen Mythologie nach flogen diese beiden Raben täglich durch die Welt, um Odin von den Geschehnissen des Tages zu berichten. Nicht verwunderlich, dass das Album von Sagengestalten, Schlachten und Festen erzählt.

Diese folkloristischen Themen greifen auch andere Bands des Genres gerne auf.

Die Texte von Svartsot sind ausschließlich in dänischer Sprache gehalten. In der Instrumentarisierung finden sich die folkloristischen Einflüsse in der Verwendung von Mandoline und Flöten wieder. Hervorstechend sind aber vor allem die Flöten, deren heller Klang locker über den tiefen Rockinstrumenten und dem tiefen Growl-Gesang liegt. Die tiefen Metal-Elemente und die hohen, leichtfüßigen Flöten-Passagen bilden einen interessanten Kontrast.

Mit zwölf Stücken ist „Ravnenes Sage“ recht umfangreich. Schnell wird klar, dass die Dänen es ernst meinen: Musikalisch bewegen sie sich auf hohem Niveau, die CD ist abwechslungsreich, munter wechseln Stimmung und Tempo der Lieder.

Die Spielart erinnert stellenweise stark an skandinavische, von Humppa (traditionelle finnische Polka) beeinflusste Folk-Metal-Bands wie Finntroll oder Korpiklaani.

Gesondert erwähnt sei das instrumentale Stück „Hedens Dorte“, bei dem auch die Mandoline bewusster in Erscheinung tritt. Bei dem Stück sind die folkloristischen Elemente deutlicher von den Metal-Elementen getrennt, da es geruhsam anfängt und sich erst in seinem Verlauf emporsteigert.

Fazit

Halten wir uns noch einmal vor Augen, dass es sich bei „Ravnenes Saga“ um ein Debutalbum handelt und die Band Svartsot erst seit 2005 besteht. Für diese Voraussetzungen wirkt das Album enorm ausgereift.

„Ravnenes Saga“ ist ohne Vorbehalte zu empfehlen.

Svartsot kann zu einem großen Namen im Folk-Metal werden – der Grundstein dafür ist zweifelsfrei gelegt.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de