Soko Friedhof – Klingeltöne Satans

Mit „Klingeltöne Satans“ wurde jüngst das neue Album von Soko Friedhof veröffnetlicht.

Bei der CD handelt es sich bereits um das sechste Album der Berliner Electro-Band.

Wie sich die „Klingeltöne Satans“ anhören und ob sich der Kauf des Albums lohnt, erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Eröffnet wird das elf Stücke umfassende Album zunächst mit einem Filmzitat, auf das das erste Lied „Danke!“ folgt.

Bei „Danke!“ handelt es sich um eine Anlehnung an das Kirchenstück „Danke (für diesen guten Morgen)“. Dass es sich bei der Soko-Friedhof-Variante des Liedes nicht um ein Gotteslob handelt, muss hier wohl nicht erwähnt werden. Stattdessen ist Ironie und sogar Gesellschaftskritik („Danke für die guten Gaben, die nur ein par Reiche haben.“) zu hören.

Im darauf folgende Stück „Uniform“ singt eine junge Frau von ihrem offensichtlichen Uniform-Fetisch und ihrer Begeisterung für die Uniform ihres Freundes. Zu dem amüsant-belanglosen Text erklingt eine eingängige, durchaus tanzbare Melodie – dieses Lied wird ein Renner in den Gothic-Clubs werden!

Das dritte Stück des Albums ist das titelgebende „Des Satans Liebster Klingelton“, in dem mit der Erfindung des Klingeltons eine der für viele Menschen nervigsten Begleiterscheinung des digitalen Zeitalters aufs Korn genommen wird.

Kritische Ironie findet man im Stück „Liebling, Das Fernsehen Hat gesagt…“, das eine kritische Parodie auf den Umgang der Menschen mit der Medienlandschaft und das Vernachlässigen des eigenen Denken darstellt. „Liebling mach die Glotze an, sie zeigen uns das Leben“ oder „Liebling, das Fernsehen hat gesagt, wir sind zu dick“ heißt es dort.

Trotzdem darf man nicht denken, Soko Friedhof würden mit ihrem neuen Album einen auf erhobenen Zeigefinger machen. Vielmehr zeigt das Album eine große Bandbreite von lustig bis hin zu nachdenklich.

Ebenso wie die Texte, ist das Album auch rein musikalisch abwechslungsreich. Kein Stück klingt wie das andere. Die Inszenierungen der Stücke reichen von melodisch und tanzbar bis zu bewusster Monotonie.

Gesondert erwähnt sei noch das Stück „Groupie“, bei dem kein einziges Electro-Element zu hören ist. Die Instrumentarisierung besteht lediglich aus Akustikgitarre und Mundharmonika, einer Kombination, die man sonst eher auf Country-CDs erwarten würde.

Fazit

Mit „Klingeltöne Satans“ legen Soko Friedhof ein absolut hörenswertes Electro-Album vor.

Es besticht durch hohe musikalische Abwechslung und einem textlichen Spektrum von belanglos und unterhaltend bis hin zu parodistisch-ironischen Passagen.

Die „Klingeltöne Satans“ sind für alle Electro-Fans ein lohnender Kauf.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de