Am 29. August erscheint mit „Beast Within“ das neue Album der finnischen Gothic-Metal-Band Katra.
Nach einem selbst produzierten, im letzten Frühjahr erschienenen Debütalbum stellt „Beast Within“ das erste unter Zusammenarbeit mit einem professionellen Musiklabel fertig gestellte Werk von Katra da. Aus diesem Grunde kann „Beast Within“ durchaus auch als das eigentliche Debüt der fünf Musiker gesehen werden.
Ist es gelungen oder nicht? Die Rezension verrät mehr.
„Beast Within“ beinhaltet 12 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 49 Minuten.
Die Besetzung von Katra umfasst einen Gitarristen, einen Bassisten, einen Schlagzeuger, einen Keyboarder und die hoch singende und stilprägende Sängerin. Spätestens wenn man nun auch noch erfährt, dass die Band aus Finnland stammt, weckt das eine ganz bestimmte Assoziation: Nightwish!
Handelt es sich bei Katra um einen billigen Nightwish-Abklatsch oder steckt doch etwas anderes dahinter?
Das erste Durchhören des Albums lehrt: Etwas anderes.
Im Gegensatz zum flotten Power-Metal-Sound von Nightwish versuchen es Katra eher auf die ruhige Gothic-Metal-Tour. Dies geschieht auch durchaus stimmungsvoll. Einen eigenen Stil kann man der Band, die übrigens nach ihrer Frontfrau Katra Solopuro benannt ist, definitiv nicht absprechen.
Das Klangkonzept besteht aus einem locker-rockigen Grundgerüst, das durch den Einsatz des Keyboards eine gewisse atmosphärische Untermalung erhält. Der musikalische Vordergrund wird vollends vom kunstvollen Gesang Katra Solopuros beansprucht.
Von manch stimmungsvollem Refrain abgesehen geht es meistens eher in gemäßigtem Spieltempo voran.
Schon das erste Stück der CD, „Grail of Sahara“, weist auf die textlichen Besonderheiten bei Katra hin. Bei dem Aufgreifen mythologischer Themen wird bei Katra – anders als bei den meisten skandinavischen Bands – nicht etwa von der nordischen Mythologie gesungen, nein, Katra greifen stattdessen tatsächlich ägyptologische Bezüge auf.
Etwas schade ist, dass die musikalische Bandbreite auf „Beast Within“ der Wandlungsfähigkeit der Sangeskünste von Frontfrau Katra nicht ganz gerecht wird. Sängerin Katra zeigt durchaus, dass sie nicht nur ruhigeren, fast feierlich anmutenden Gesang beherrscht, sondern ebenso gelungen kraftvollere, schnellere Passagen singen kann. Solche energievolleren Passagen, zu denen beispielsweise der Refrain des Titelstücks „Beast Within“ zählt, gibt es leider zu selten.
Solches Profil wünschte man sich in den Stücken öfter, damit mehrere Lieder nicht drohen, im Gehör zu einer glatten, einheitlichen Masse zu verschmelzen und auf diese Weise etwas am Hörer vorbeizugleiten.
Gesondert erwähnt sei noch „Kuunpoika“, das letzte Stück des Albums. Das Stück stellt das einzige nicht englisch gesungene Lied auf „Beast Within“ dar. Der Titel könnte nahelegen, dass es sich um ein Stück aus der finnischen Heimat Katras handelt – doch weit gefehlt! Es handelt sich um ein spanisches Lied, das bekannte „Hijo de la luna“. Das Stück scheint momentan ein Revival zu erleben. Katras gelungene Interpretation ist derzeit nicht die einzige Neuauflage des Titels, auf dem fast zeitgleich mit dem Katra-Debüt erscheinenden neuen Album des Metal-Orchesters Haggard ist es ebenfalls vertreten.
Fazit
Katra landen mit „Beast Within“ durchaus im grünen Bereich. Das Album zeigt das Talent der erst seit zwei Jahren bestehenden Combo auf und ist einen Blick wert.
Auch wenn Katra ihre Musik noch um mehr Wiedererkennungswert bereichern können, kann man nach „Beast Within“ davon ausgehen, von dieser Gruppe sicherlich nicht zum letzten Mal gehört zu haben.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de