Saltatio Mortis – Manufactum II

Vor fünf Jahren haben die Spielleute von Saltatio Mortis mit „Manufactum“ ihr bisher letztes Album mit mittelalterlicher Marktmusik veröffentlicht. Danach brachte die Band insgesamt drei sowohl künstlerisch als auch verkaufstechnisch erfolgreiche Mittelalter-Rock-Alben heraus. Nun, im zehnten Jahr ihres Bestehens, widmen sich die Musiker auch wieder den unverstärkten Klängen.

Mit „Manufactum II“ steht ab dem 30. April das neue Mittelalter-Livealbum der Gruppe in den Regalen. Ob der Name Saltatio Mortis auch dieses Mal wieder für Qualität bürgt, erfahrt ihr in dieser Rezension.

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Charterfolge, Tourneen, Wacken. Seit dem letzten „Manufactum“-Album von 2005 ist für Saltatio Mortis viel passiert. Anders als es die Veröffentlichung von drei Mittelalter-Rock-Alben am Stück vermuten lassen würde, ist die Band aber auch in den vergangenen Jahren mit ihrem Mittelalterprogramm aktiv gewesen und akustisch aufgetreten.

Viele Fans werden es daher wohl als längst überfällig bezeichnen, dass nun nach fünf Jahren auch wieder ein Mittelalter-Album von Saltio Mortis erscheint. „Manufactum II“ wurde am 15. August 2009 beim Mittelalterlich Phantasie Spectaculm im nordrhein-westfälischen Telgte aufgenommen und enthält 17 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von knapp 67 Minuten.

Die Verbindung von Live- und Akustikalbum funktioniert bei der CD abermals sehr gut. Saltatio Mortis sind seit jeher eine Band, bei der das Publikum live sehr aktiv ist und eine tragende Rolle einnimmt. Dies kommt auf „Manufactum II“ gut herüber: Die tosende und mitsingende Menge ist stets zu hören und trotz der begrenzten Laufzeit einer CD wurden weder die Jubelchöre noch die Ansagen seitens der Band hörbar beschnitten.

Das auf „Manufactum II“ zu hörende Repertoire umfasst zunächst einmal das gewohnte Akustik-Programm von Saltatio Mortis, darunter traditionelle Stücke wie der „Merseburger Zauberspruch“, „Skudrinka“ oder Walther von der Vogelweides „Palästinalied“. Darüber hinaus geben Saltatio Mortis aber auch akustische Versionen von Liedern aus ihrem Rock-Programm zum Besten, so zum Beispiel „Spielmannsschwur“ und „Prometheus“.

Gerade diese Lieder sind es, die auf „Manufactum II“ zu den Höhepunkten zählen, funktionieren sie doch auch akustisch sehr gut. Ohne Rock-Instrumente erscheinen die Stücke kaum weniger druckvoll als in der Rock-Version und auch das Publikum läuft zu den von den Rock-Tourneen bekannten Klängen zur Höchstform auf. Man kann es geradezu bedauern, dass Saltatio Mortis nicht noch mehr von ihren Rock-Stücken in der akustischen Version spielen, weil diese akustischen Umsetzungen wirklich hervorragend sind – vielleicht hört man auf „Manufactum III“ ja noch ein paar mehr davon.

Aber ob traditionelle Stücke, ob Lieder von den Rock-Alben oder ob sonstiges Mittelalter-Programm – Saltatio Mortis überzeugen auf „Manufactum II“ in allen Disziplinen. Auch nach drei Mittelalter-Rock-Alben in fünf Jahren sind und bleiben die Spielmänner eine großartige Mittelalter-Band.

Den auf Live-Alben obligatorischen Gastbeitrag übernimmt auf „Manufactum II“ übrigens William von Rapalje. Zusammen mit Saltatio Mortis‘ Sänger Alea singt er das Duett „Loch Lomond“. Darüber hinaus sind auf „Manufactum II“ keine weiteren Gastsänger vertreten. Bis auf die tausenden vor der Bühne natürlich…

Fazit

Wer Fan von Mittelaltermusik ist, der macht mit „Manufactum II“ nichts falsch. Wer explizit Fan von Saltatio Mortis ist, der kommt kaum daran vorbei.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de