Blutgericht – Trümmerwelt

Die pfälzische Gruppe Blutgericht spielt eine eigenwillige Mischung aus Metal und Neuer Deutscher Härte.

Zu hören gibt es diesen Stil auf ihrem morgen erscheinenden Album „Trümmerwelt“. Hier erfahrt ihr mehr zu der CD.

blutgericht_-_trmmerwelt
Ein Intro und elf allesamt deutschsprachige Lieder haben Blutgericht auf ihr Album gepackt.

Hörer des Werks erwartet ein charakteristisches Klangbild bestehend aus einem Metal-Grundgerüst, das mit Elementen der Neuen Deutschen Härte durchzogen wurde. Diesen markanten Sound bieten Blutgericht mit diversen Facetten dar. Mal sind eher ruhige Midtempo-Phasen zu hören, mal klingen Passagen nach „einfach voll drauf los“ und hämmern sogar mit Anflügen von Blastbeats aus den Boxen.

Im Allgemeinen bleiben Blutgericht aber ziemlich melodisch. Hierfür sorgen vor allem die stark im Vordergrund spielenden Gitarren. Gesanglich fahren Blutgericht zweigleisig. Es ist sowohl melodischer Klargesang zu hören als auch härterer, vergleichsweise schreiend vorgetragener Gesang, der jedoch nichts mit Screams im Sinne des gutturalen Gesangsstils zu tun hat.

Die auf „Trümmerwelt“ gezeigten musikalischen Fertigkeiten sind grundsolide, wirklich hervorstechende Passagen wie Soli oder Ähnliches findet man allerdings nicht.

Der große Pluspunkt des Albums ist, dass Blutgericht hier wirklich einen eigenen Stil gefunden haben. Ihr markanter, gut wiedererkennbarer Klang hebt die Gruppe ein Stück weit von der Masse der Newcomer-Bands ab.

Problematisch ist hingegen, dass „Trümmerwelt“ noch nicht sehr ausgereift klingt. Es fehlt an Variation der Stücke untereinander. Zwar zeigen sich Blutgericht sowohl von einer härteren als auch von einer weicheren Seite, dieser immer wiederkehrende Wechsel alleine bewahrt aber über die Dauer von elf Lieder hinweg nicht vor gewissen Ermüdungserscheinungen. Mit ein wenig Feinschliff hat die Band hier in Zukunft aber sicher noch Luft nach oben.

Fazit

„Trümmerwelt“ siedelt rein spieltechnisch zwar „nur“ im oberen Mittelfeld, wartet aber mit einem frischen, unverbrauchten Stil auf.

Wer sich für den Gerne-Mix aus Metal und NDH interessiert, kann den Blick ruhig wagen.

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de