A Life Divided – Passenger

Fünf Jahre lang gab es von A Life Divided kein neues Album, nun aber haben
die bayerischen Electro-Rocker wieder für Nachschub gesorgt.

Seit Ende Januar steht mit „Passenger“ nämlich ihr nunmehr drittes
Album in den Läden. Mehr dazu lest ihr im Folgenden.

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Elf Lieder beziehungsweise 47 Minuten lang bieten A Life Divided auf
„Passenger“ gefälligen Rock mit einer großen Prise Elektronik.
Wirklich hart oder zu düster wird es dabei nie, auch der Gesang bleibt meistens
geradezu sanft.

Genau hier liegt auch das Problem des Albums. Während die zahlreichen
elektronischen Einwürfe nämlich variieren und sich durchaus voneinander
unterscheiden, wird dieser Abwechslungsreichtum von den Rock-Instrumenten und
dem Gesang nicht mitgetragen. So ist es egal was die Synthesizer treiben,
spätestens sobald der Gesang einsetzt gehen A Life Divided – zumindest meistens
– ziemlich nach Schema F vor.

Im konkreten Fall bedeutet dies, dass die Band selten mal wirklich aus sich
rausgeht. Stattdessen spielt die Gruppe größtenteils mit gedrosseltem Tempo und
einem sehr defensiven Gesang. Experimentiert wird kaum, A Life Divided
riskieren nichts. Ein bestimmtes Konzept zu haben und dieses auch durchzuziehen
kann der Band sicher nicht zum Vorwurf gemacht werden, dermaßen starr auf der
immer gleichen Intonation zu verharren wirkt aber nach einer Weile ermüdend.

So hat man das Gefühl, dass auf „Passenger“ das Potenzial der Band
nicht voll ausgeschöpft wurde. An sich ist die Musik des Albums ja keineswegs
verkehrt, nur auch gute Musik begeistert nicht lange wenn sie nach dem immer
und immer wieder gleichen Schema abläuft. Was man auf „Passenger“
daher vermisst sind auch mal härtere Momente, in denen sich A Life Devided mehr
Richtung Rock und weniger Richtung Pop-Rock orientieren.

Zum jetzigen Zeitpunkt wirkt die Band – den guten Elektro-Einwürfen zum
Trotz – doch etwas einseitig. Die Musik als solche ist wie erwähnt trotzdem
nicht schlecht, wer also explizit auf seichteren Rock steht, kann ruhig mal
reinhören.

Fazit

Ein grundsolides Album.

Mit etwas mehr Mut und Abwechslung kann in Zukunft auch noch mehr drin sein.

Punkte: 6.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de