Am 3. Juni brechen die schottischen Power-Metal-Piraten Alestorm zu ihrer nächsten Kaperfahrt auf. Dann nämlich erscheint mit „Back Through Time“ das dritte Album der ebenso beliebten wie beschwipsten Combo.
Ob das Werk an die bisherigen Erfolge der Band anknüpfen kann verrät euch diese Rezension.
Getreu ihrem bekannten Stil bieten Alestorm auch auf „Back Through Time“ auf Party ausgelegten Power Metal mit Folk-Anleihen und Thrash-Einschlag. Die Thrash-Einflüsse kommen dieses Mal etwas deutlicher zum Tragen als früher, in Stücken wie dem „Buckfast Powermash“ hämmern die Schotten richtig heftig drauflos.
Die folkloristischen Elemente des 43 Minuten langen „Back Through Time“ werden in Form von Geige, Blasinstrumenten und Flöten dargeboten. Deren Stellenwert ist weiterhin unverändert hoch. Eingespielt wurden diese Spuren mit echten Instrumenten, bei Live-Auftritten von Alestorm nimmt deren Position das Keyboard ein.
Stichwort Melodien: Die sind streckenweise wieder großartig. „Back Through Time“ reiht ebenso wie die Vorgängeralben einige Ohrwürmer zu bieten und hält sich dabei strikt an die Eingängigheit als oberstes Gebot – schon beim aller ersten Durchlauf setzen sich die Melodien von Stücken wie „Shipwrecked“ oder „The Sunk’n Norwegian“ hartnäckig im Kopf fest. Hinzu kommen wieder sehr gelungene Refrains, die ebenso eingängig sind wie die Melodien und bei denen man problemlos mitsingen kann.
Wie zu erwarten war ist „Back Through Time“ also komplett auf Party ausgerichtet. Sonderlich gehaltvolle Texte sollte man da natürlich nicht erwarten. Stattdessen geht es auf dem Album wahlweise um Piraten, betrunkene Piraten, zeitreisende Piraten oder schlichtweg Fusel jedweder Machart. Wenn es nicht gerade um Freibeuter im Delirium geht, widmen Alestorm bei einer Gelegenheit auch ihren Kollegen von Swashbuckle einen Song („Swashbuckled“) – na gut, also doch wieder Freibeuter im Delirium.
All diese Texte über räudige Piratengeschichten oder anderweitige Aktionen, bei denen man fast schon vom Zuhören eine Fahne bekommt, werden gelungen vom rauen Gesangsstil und der bewusst unsauberen Stimme von Alestorm-Kopf Christopher Bowes unterstrichen – die Rolle des benebelten Kapitäns nimmt man ihm voll ab.
Alles in allem machen Alestorm auf „Back Through Time“ wohl genau das was ihre Fans von ihnen erwartet haben. Es setzt folkigen Power-Metal mit ausgeprägtem Mitmach-Faktor, aufgelockert auch mal durch eine Schunkel-Ballade („Scraping The Barrel“) und dabei stets mit einem Anspruch von 0 und einer Partytauglichkeit von 100 Prozent. Wer dieses Konzept mag, kann hier eigentlich gar nichts falsch machen.
Fazit
„Back Through Time“ liefert mitreißenden Party Metal mit Stimmungsgarantie. Fans von Alestorm werden auf jeden Fall gut bedient.
Punkte: 8.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de