Kontrust – Second Hand Wonderland

Die Österreicher Kontrust sind in ihrem Heimatland schon lange keine Unbekannten mehr, finden aber auch jenseits der Alpenrepublik zunehmend Gehör. Die Musik der bunten Truppe ist ein sehr lebhafter Crossover aus Metal, Rock und anderen Genres.

Ihr am 27. April erscheinendes neues Album „Second Hand Wonderland“ könnte den Durchbruch bedeuten.

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Vielseitigkeit! Genau das scheint das oberste Prinzip von Kontrust zu sein. Auch auf ihrem neuen Album schlägt die Band zahlreiche Facetten auf, bietet ständig etwas Neues und wird über die 44 Minuten von „Second Hand Wonderland“ nie berechenbar.

Schon die gesangliche Doppelspitze der Sänger Agata und Stefan bietet viel Raum für Variation, denn beide bringen ein enorm breites Einsatzspektrum mit. So mimt Agata völlig problemlos die derbe Rock-Röhre, hat aber ebenso zarten, klaren Melodiegesang zu bieten. Stefan wiederum setzt sowohl Klargesang ein als auch eine Art Sprechgesang, der meistens als lustiges Kauderwelsch herüberkommt. Das ist durchaus so gewollt und liegt auch an seiner Stimmfarbe, die irgendwo zwischen Rastamann und Krümelmonster angesiedelt ist.

Wer von den beiden Sängern nun Lead und wer Backround singt wechselt ständig, vorhersehbar wird es also nie. Auch die instrumentale Seite der Band ist voll auf Abwechslung getrimmt. So liefern Kontrust oft ein Fundament aus flottem Party-Rock, lassen es aber auch in bester Metal-Manier krachen oder wechseln unvermittelt aber nie abgehackt in ruhige Passagen über.

All diese vielen Facetten vereinen Kontrust sehr flüssig und ohne dass es aufgesetzt wirkt. Das hohe musikalische Niveau zeigt sich auch in gelungenem Songwriting, das oft auch für mitreißende Refrains und damit für die eine oder andere Party-Hymne sorgt. An vorderster Stelle können da „Sock ’n‘ Doll“, „Falling“ und „Adrenalin“ genannt werden.

Bei alledem scheinen Kontrust trotzdem nie die Ideen für irgendwelche zusätzlichen Details auszusehen. Da lässt die Band den Backgroundgesang zum Beispiel mal aus Jodeln bestehen („Sock ’n‘ Doll“) oder auch mal Jahrmarkt-Sound mit einfließen („Hocus Pocus“). Solche Elemente verleihen dem Album zudem eine humoristische, leicht parodistische Note, ohne dabei zu plakativ zu werden.

Fazit

Ein absolut rundes, ausgereiftes Album, das richtig Laune macht.

Punkte: 8.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de

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