Dunkelschön – Irfind

Mit “Irfind” wurde jüngst ein neues Album der Mittelalter-Band Dunkelschön veröffentlicht. Die vier Musiker sehen ihre Musik als Mischung aus Mittelaltermusik und keltischem Folk.

Wie sich das zehn Stücke umfassende Album “Irfind” anhört, erfahrt ihr in dieser Rezension.



Beim ersten Durchhören der CD wird gleich deutlich, dass Dunkelschön zu den sanfteren Vertretern der Mittelaltermusik zählen: Die CD enthält viele Balladen, aber auch Tanzlieder, wobei bei letzteren die Melodie von leichten Flöten getragen wird und jegliches Schlagwerk eine sehr zurückhaltende Verwendung findet.

Wer treibenden Einsatz von Schlagwerk und eine breite Dudelsackfront erwartet, wird an Dunkelschön keinen Gefallen finden.

Das erste Stück der CD, “Madikeijla”, ist eines dieser zurückhaltend inszenierten Tanzstücke: Flöten treiben die Melodie voran, Trommeln bleiben im Hintergrund zurück. Auch der zwischendurch einsetzende männliche und weibliche Gesang ist sanft und fügt sich gut in das Klangbild ein. Dank hoher Geschwindigkeit und eingängigem Rhythmus werden trotzdem niemandem die Füße einschlafen.

“Iswind”, Stück Nummer zwei, scheint eine für Dunkelschön typische Ballade zu sein. Der Schwerpunkt liegt auf hohem, weiblichem Gesang, begleitet vom Zupfen einer Harfe, wodurch ein mystischer Charme entsteht. Das Stück stellt Dunkelschön in musikalische Nähe zu Bands wie Faun.

Ebenfalls balladenhaft erscheint das Lied “Harfenritt”, welches komplett instrumental gehalten wurde.

Weitere, melancholisch-mystisch gehaltene, zurückhaltende Lieder reihen sich aneinander und zeigen, dass das schnellere Stück zu Anfang eher eine Ausnahme war.

Etwas – pardon – “wach” wird man erst wieder bei “Sator Arepo”, dem siebten Stück der CD. Die Instrumente finden einen angenehm nervösen Einsatz und gewinnen in großem Maße an Geschwindigkeit.

Im Anschluss an dieses Stück geht es allerdings wieder ruhiger zu.

Fazit

“Irfind” von Dunkelschön ist ein Balladenalbum. Zwar gibt es vereinzelt auch tanzbare Stücke, wer allerdings druckvolle und wilde Klänge a la Corvus Corax erwartet, der macht um Dunkelschön am besten einen weiten Bogen.

Liebhaber von Pagan- oder Mittelalter-Folk-Gruppen wie Faun oder Omnia werden an “Irfind” aber durchaus Gefallen finden.

Musikalisch steht Dunkelschön den größeren Namen auf diesem Gebiet in nichts nach.

Anspieltipps: Madikeijla, Harfenritt, Sator Arepo

 

Eine Rezension von Stefan Frühauf