Adorned Brood – Interview

Die nordrhein-westfälische Folk/Pagan-Metal-Band Adorned Brood gehört zu den dienstältesten Bands ihres Genres und wird auch als Mitbegründer dieser Metal-Spielart angesehen.

Als die Black Sails Over Europe Tour Adorned Brood am 16. April 2009 nach Ottweiler führte, nahm dark-festivals.de dies zum Anlass für ein Interview mit der außergewöhnlichen Gruppe.

Die Fragen stellte der leitende Redakteur von dark-festivals.de, Stefan Frühauf. Als Interviewpartner stand Sänger, Bassist und Band-Mitgründer Frost zur Verfügung. Außerdem beteiligte sich auch Schlagzeuger Mike an dem Interview, der die Gruppe einst mitgründete, dann vor über zehn Jahren aus der Band ausstieg und nun für die aktuelle Tournee zu Adorned Brood zurückkehrte. Des Weiteren meldete sich auch Keyboarder Niklas zu Wort, der auf der laufenden Tour Flötistin Ingeborg vertrat.

Viel Spaß beim Lesen!

adorned_brood_interview_headline

Redakteur Stefan mit Frost, Mike und Niklas in Ottweiler (v.l.n.r.)


Hallo Adorned Brood!

Euer aktuelles Album „Noor“ ist nun schon einige Monate erhältlich. Seid ihr mit der Resonanz darauf zufrieden?

Frost: Die Resonanz ist sehr gut. Besser als mit jedem Album das wir bisher hatten. „Noor“ kommt von allen Alben am besten an, sowohl live wie auch die Verkäufe.

Auf eurem vorletzten Album „Heldentat“ habt ihr damit begonnen, bekannte ich nenne sie jetzt mal Trinklieder zu covern. Damals hat es „7 Tage lang“ getroffen, auf eurem aktuellen Werk „Noor“ war der „Drunken Sailor“ an der Reihe. Werdet ihr diesen kleinen Brauch weiterführen und uns auch auf dem nächsten Album mit eienr Adorned-Brood-Version eines altbekannten Trinklieds erfreuen?

Frost: Das könnte gut sein, aber das war jetzt eigentlich Zufall, dass wir das gemacht haben. Das hatte keinen bestimmten Grund. „7 Tage“ wollten wir zum Beispiel immer schon covern, damals schon, vor…

Mike: … vor ungefähr zehn Jahren hatten wir das schon vor!

Frost: Hat nie geklappt, dann haben wir das aber schlussendlich auf dem Album „Heldentat“ verwirklicht. Und der „Drunken Sailor“… (überlegt, schaut zu Mike herüber) Warum haben wir das eigentlich gemacht? Ach nee, da warst du ja gar nicht dabei! (Beide lachen)

Ist das Nachfolgealbum von „Noor“ schon in Planung?

Frost: In Planung schon, aber da kann ich jetzt noch nichts drüber sagen.

Gar nichts?

Frost: Ich kann nur sagen, dass es so ähnlich wird wie „Noor“.

Wird es auch wieder diese Seefahrerthematik behandeln?

Frost: Nein, die Thematik ist eine andere, aber das können wir jetzt noch nicht verraten. Porno oder so, keine Ahnung… (lacht). Nein, wie gesagt, über die Thematik wollen wir jetzt noch nicht sprechen.

adorned_brood_interview_1

„15 Jahre vom Pech verfolgt.“

Eure Bandgründung datiert auf das Jahr 1993. Damit seit ihr eine der dienstältesten Gruppen im Folk-Metal- und Pagan-Metal-Bereich. Wie erklärt ihr euch, dass ihr trotzdem bis heute nicht wirklich zu den bekannteren Genre-Bands zählt?

Frost: Da haben wir schon öfters drüber gesprochen – Wie erklären wir uns das? Wir haben nie viele Konzerte gespielt, weil das teilweise aus beruflichen Gründen oder was weiß ich nicht ging und ich denke, dass wir auch oft und viel mit den falschen Leuten zusammengearbeitet haben. Das sind meine Erklärungen dafür.

Mike: Auch ein Wechsel war sehr häufig der Fall, wir haben oft den Proberaum gewechselt oder verloren.

Frost: Wir sind eigentlich in den 15 Jahren vom Pech verfolgt worden. Lineup-Wechsel werden auch eine große Rolle dabei gespielt haben, denn nach jeder CD ist irgendeiner gegangen, von Anfang an, nach jeder CD. Und jetzt ist es ja so, dass Inge schwanger ist, unsere Flötistin, die kann da natürlich die Tour jetzt nicht mitspielen. Sie wird dabei bleiben, aber wird nicht alle Konzerte mitspielen können. Sie wird halt eher so im Studio dabeibleiben.

Also wird es auch in Zukunft nicht gerade leicht für euch sein kann man sagen. Gibt es bei all dem was schief gelaufen ist auch so was wie einen schönsten Moment in eurer Bandgeschichte?

Mike: Der erste Plattenvertrag! Nicht weil es ein toller Vertrag war, sondern weil es ein Vertrag war.

Frost: Da haben wir uns schon tierisch drüber gefreut, ja. 

Wie wichtig sind Live-Auftritt für Adorned Brood, auch wenn ihr wie gesagt nicht so viele machen konntet?

Frost: Das ist das wichtigste überhaupt. Live aufzutreten und die Reaktionen von den Fans zu bekommen und einfach zu sehen wie die Songs ankommen. Es ist einfach das wichtigste.

Wenn ihr es euch aussuchen könntet: Welches Land würdet ihr mit eurer Musik gerne einmal bereisen?

Frost: Da haben wir auch schon öfter drüber gesprochen. Wir würden gerne mal nach Amerika!

adorned_brood_interview_2

„Live aufzutreten ist das wichtigste überhaupt.“

Vielleicht im Rahmen einer Paganfest-Tour, wie sie im Moment gemacht werden?

Frost: Das wäre natürlich schön. Aber das steht alles noch in der Planung. Wie und mit wem und wann, das ist noch nicht klar. Aber der Gedanke ist einfach da, da mal rüber zu gehen und einfach mal zu kucken wie unsere Lieder da ankommen.

Eine Frage an dich, Mike. Du bist Mitbegründer von Adorned Brood, lange ausgeschieden und jetzt für die Tour wieder dabei. War es für dich überhaupt keine Frage, für die Tour wieder der Band beizutreten oder war es für dich eine größere Überlegung?

Mike: Nein, das war eigentlich eine Verkettung glücklicher Umstände, weil ich sowieso wieder in irgendeiner Form Schlagzeug spielen wollte. Dann hat sich das so ergeben und ich bin darüber sehr froh. Es macht mir viel Spaß.

Am Schluss des Interviews könnt ihr loswerden was ihr wollt: Möchtet ihr unseren Lesern irgendetwas sagen?

Niklas: Ich möchte auf jeden Fall sagen, dass ich mit meinem Keyboardspiel nicht versuche, die Inge zu kopieren oder zu imitieren, sondern die Musik irgendwie auf meine eigene Weise herüberzubringen, denn technisch gesehen kann man eine Flöte auch einfach nicht kopieren.

Frost: Irgendwas muss ich auch noch sagen… Ich hoffe, ihr habt alle die „Noor“ und habt viel Spaß damit und ich hoffe wir sehen uns demnächst auf irgendeinem Konzert von uns!

Vielen Dank euch für das Interview!

 

Interview: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de