Adorned Brood – Asgard Re-Release

Die in Grevenbroich beheimatete Pagan-Metal-Band Adorned Brood gehört zu den dienstältesten Bands ihres Genres in Deutschland. Aufgrund der hohen Nachfrage und teils ebenso hohen Auktionspreise ihrer frühen Werke veröffentlichte die Band bereits im letzten Jahr eine Neuauflage ihrer beiden ersten Alben „Hilta“ und „Wigand“.

Am 9. Oktober erscheint nun auch ein Re-Release ihres dritten Albums „Asgard“, das zum ersten Mal im Jahr 2000 das Licht der Welt erblickte. Wir haben uns die Neuveröffentlichung für euch angehört.

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„Asgard“ enthält elf Tracks, darunter ein Intro und ein kurzes Zwischenspiel („Arrival“), die auf eine Gesamtspielzeit von knapp 50 Minuten kommen. Die Abfolge der Stücke ist mit der Originalversion von 2000 identisch, es wurde nichts geändert. Wahrscheinlich ist die Neuauflage wie auch die Neuauflagen aus dem vergangenen Jahr digital remastered. Dies geht aus meinen Presseunterlagen zwar nicht klar hervor, der saubere Klang spricht aber dafür. Als Bonusmaterial sind zwei Live-Videos auf dem Album enthalten.

Thematisch erzählt „Asgard“ eine Vater-Sohn-Geschichte. Die Liedsprache ist hierbei fast durchgehend Englisch, allein das Stück „Die Wiederkehr“ ist in deutscher Sprache verfasst.

Musikalisch bietet das Album alles, was man von einer Pagan-Metal-CD erwartet: Nach dem Intro aus hauptsächlich Akustikgitarre und Flöte dröhnt dem Hörer ein wuchtiger Metal-Sound entgegen, der meist von kraftvollem Growl-Gesang begleitet wird. Flötenklänge, melodische Gitarrenpassagen und Einwürfe von klarem Gesang hellen das Klangbild auf und sorgen für eine melodische Untermalung.

Der Kontrast aus hartem Metal und melodisch-folkloristischen Einflüssen ist auf „Asgard“ besonders ausgeprägt und schön, da den Akustikinstrumenten ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt wird. Neben dem obligatorischen Flötenspiel als Begleitung der Metal-Instrumenten übernimmt die ruhige Seite auch mal die Überhand.

Dies ist bei weitem nicht nur im Intro der Fall. So genehmigt sich „Black Beasts“ zum Beispiel eine umfangreiche Einleitung aus weiblichem Gesang, Akustikgitarre und Trommeln. Mit „Twilight in Midgard“ ist außerdem auch ein komplettes Instrumental- und Akustikstück aus Klavier, Flöte und Akustikgitarre zu hören. Besonders hervorzuheben ist auch „Magic Nights“, eine episch wirkende Akustikballade mit gesungenem aber auch gesprochenem Text.

Diese durchgehend hohe Stellung von akustischen Instrumenten verschafft „Asgard“ einen sehr hohen Wiedererkennungswert – dies ist auch neun Jahre nach der ersten Veröffentlichung uneingeschränkt gültig! Freunde der harten Klänge müssen trotz der besonderen Betonung von Folklore- und Akustikelementen im Übrigen keinesfalls Langeweile befürchten. „Asgard“ ist und bleibt ein Pagan-Metal-Album mit Blastbeats, Headbang-Passagen und allem drum und dran.

„Asgard“ kann sich trotz seines Alters auch spieltechnisch gut hören lassen. Der Klang ist ausgereift, schließlich konnten Adorned Brood auch 2000 schon auf zwei Vorgängeralben und eine mehrjährige Bandgeschichte zurückblicken.

Fazit

„Asgard“ braucht den Vergleich mit neueren Werken auch neun Jahre nach seiner Erstveröffentlichung nicht zu scheuen.

Pagan-Metal-Fans werden an diesem Re-Release ihre Freude haben – Fans von Adorned Brood sowieso.

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de