Am 27. November erscheint “Jahreszeiten”, das dritte Album der in Thüringen beheimateten Metal-Band Fjoergyn. Bekannt sind Fjoergyn für das Vermischen verschiedener Metal-Spielarten weit über vermeintliche Genre-Grenzen hinaus.
Ob “Jahreszeiten” die Erwartungen erfüllt verrät euch diese Rezension.
“Jahreszeiten” enthält neun Stücke mit einer Gesamtspielzeit von gut 50 Minuten. Gesungen wird ausschließlich in deutscher Sprache, thematisch geht es dabei größtenteils um die Natur an sich sowie ihre Beziehung zu den Menschen.
Wie von Fjoergyn zu erwarten ist das Album sehr vielseitig. Im Pressetext wird der Stil der Band mit Avantgarde Pagan Metal umschrieben, doch selbst darauf möchte man sich kaum festlegen.
Schon beim Gesang zeigt sich einiges an Facettenreichtum, denn dieser erklingt in zwei Klangfarben. So ist sowohl klarer Melodiegesang als auch an Death Metal angelehnter Growl-Gesang zu vernehmen. Diese beiden Gesangsstile sind mitunter auch gleichzeitig zu hören.
Den großen Kontrast zwischen sanfter Melodie und harten Growls trägt auch die instrumentale Seite der Band mit. Auf “Jahreszeiten” findet man nämlich ein Klangspektrum, das von weichen, langsamen Stellen bis zu Headbang-Passagen mit Blastbeats und dröhnendem Gesang reicht. Eine bessere oder schlechtere Seite hat die Band hierbei nicht, die vier Musiker gefallen in beiden Rollen. Ihren Reiz beziehen sie ohnehin aus dem Zusammenspiel von beidem.
Oft und gerne wird das traditionelle Metal-Instrumentarium bei Fjoergyn auch um die Klänge anderer Instrumente erweitert. Ob folkloristisch (Flöte) oder orchestral (Klavier, Streicher) – stets wird der Hintergrund des Sounds gekonnt und zielsicher ausgekleidet, was auch wesentlich zur atmosphärischen Note der Musik beiträgt.
Akustische- und Headbang-Passagen, Zurückhaltung und Härte, Epik und Atmosphäre, Growl- und Melodiegesang – Fjoergyn haben auf “Jahreszeiten” sehr viel zu bieten, ohne sich dabei zu übernehmen. Der Albumtitel “Jahreszeiten” ist hierfür wirklich passend, denn wie die Zeiten eines Jahres sind auch die Klänge von Fjoergyn abwechslungsreich und doch auf ihre Weise immer gut.
Fazit
Ein gelungenes Album mit nicht alltäglichem Konzept. Uneingeschränkt empfehlenswert.
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de