Ravenwoods – Enfeebling The Throne

Die türkische (Melodic-)Death-Metal-Band Ravenwoods gibt es schon seit 1998, bislang war die Gruppe aus Ankara aber eher spärlich aktiv.

Nach fünf Jahren ohne eine Veröffentlichung hat die Band am 1. April ihr zweites Album “Enfeebling The Throne” vorgestellt. Hier erfahrt ihr mehr dazu.

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Die Türkei ist ja nicht gerade als das Zentrum der Metal-Welt bekannt. Umso gespannter war ich im Bezug auf “Enfeebling The Throne”, welche Nuancen wohl eine türkische Band im Death Metal setzen würde.

Was die musikalischen Einflüsse des Mittleren Ostens angeht, die von den offiziellen Texten des zuständigen Plattenlabels beschworen werden, muss ich die Erwartungen aber deutlich dämpfen.

Anleihen an orientalischer Folklore oder sonstige regionale Besonderheiten muss man auf dem gut 41 Minuten langen “Enfeebling The Throne” nämlich fast schon mit der Lupe suchen. Zwar ist das Outro “Azab – I Mukaddes” ein richtig schönes orientalisches Folk-Stück, in den eigentlichen Metal-Liedern beschränken sich derlei Einflüsse aber auf einige wenige Zupfer an der Mandoline.

Diese gehen im Gesamtsound derart unter, dass sie manchen Hörern beim ersten Durchhören der CD wohl kaum auffallen dürften. Es ist sehr schade, dass die regionale Tönung auf “Enfeebling The Throne” derart gering ausgefallen ist. Darüber hinaus haben Ravenwoods nämlich nicht allzu viel zu bieten, was einen wirklich Aufhorchen lassen würde.

Zwar spielen die fünf Musiker einen durchaus annehmbaren Melodic-Death-Metal-Sound, der von den Spielfertigkeiten her betrachtet passabel, wenn auch nicht spektakulär umgesetzt wird. Jedoch haben Ravenwoods weder eingängige Melodien, noch markante Refrains, noch – abgesehen von den spärlichen Einsätzen der Mandoline – irgendwelche klanglichen Besonderheiten vorzuweisen.

Damit klingen Ravenwoods einfach zu gewöhnlich. Für eine türkische Band geradezu ungewöhnlich gewöhnlich.

Fazit

Ravenwoods gelingt es mit “Enfeebling The Throne” weder spielerisch noch künstlerisch, sich von der großen Masse vergleichbarer Bands abzuheben.

Ihr Werk ein Album wie viele: Schon in Ordnung, aber weit von einem bleibenden Eindruck entfernt.

Punkte: 6 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de